Früherer LSB-Präsident Rolf Weiler im Alter von 86 Jahren verstorben

27.04.2023 –  Hans-Peter Schössler

Am 23. April 2023 ist Rolf Weiler (Lahnstein) im Alter von 86 Jahren verstorben. Nach dem Tode seiner geliebten Frau Thea vor einigen Jahren war ihm das Leben zur Last geworden. Er war Oberbürgermeister in Lahnstein und von 1984 bis 1996 Präsident des Landessportbundes Rheinland-Pfalz. Handballer, Fußballer und Leichtathlet war er als Mitglied des Sportvereins seiner Heimatgemeinde Niederheimbach. Später genoss er das Schwimmen und Skifahren. Von 1977 bis 1997 war Rolf Weiler Geschäftsführer von Lotto Rheinland-Pfalz.

1974 war er Schatzmeister des LSB geworden. Zehn Jahre später – nach dem Rücktritt des verdienstvollen Pfälzers Eugen Müller als Präsident des LSB – trat Rolf Weiler sein Erbe an. Der Jurist war die ideale Besetzung. Er formte den Landessportbund zu einer starken und im Deutschen Sportbund hochgeschätzten Organisation. Von ganz besonderer Bedeutung war er in den Jahren der deutsch-deutschen Vereinigung im Sport. DSB und DTSB der DDR wuchsen zusammen. Rolf Weiler war der Vorsitzende der Konferenz der Landessportbünde und zusammen mit Hans Hansen, dem Präsidenten des DSB, ein kluger Wegbereiter der Vereinigung.

Der LSB Rheinland-Pfalz hatte zeitgleich eine intensive Partnerschaft mit dem LSB Thüringen begonnen und hier wesentliche Hilfestellungen geleistet. Weiler und der rheinhessische Präsident Walter Grünig waren Eckpfeiler dieser Partnerschaft. Das hatte einige Jahre vorher auch für die Zusammenarbeit mit dem Partnerland Ruanda so gegolten. Rolf Weiler war ein kraftvoller Initiator vieler Ideen in diesem besonderen Miteinander. Das Soziale im Sport war ihm ein Anliegen. Ebenso der Breitensport und die Arbeit der Sportjugend. Eine moderne Medienarbeit im Sport wurde von ihm forciert. Der Olympiastützpunkt Rheinland-Pfalz/Saarland und vor allem die Sporthilfe Rheinland-Pfalz entstanden in seiner Zeit. Das Bildungswerk des Sportes entwickelte sich weiter. Es waren gute Jahre des Leistungssportes: Leistungszentren entstanden, hauptamtliche Trainer wurden angestellt.

  • Rolf Weiler

    Der frühere LSB-Präsident Rolf Weiler ist im Alter von 86 Jahren verstorben.

    Foto: LSB-Archiv/Lotto RLP

22 Jahre wirkte Rolf Weiler in Spitzenpositionen des LSB Rheinland-Pfalz und des Deutschen Sportbundes. Geachtet ob seiner Umsetzungsfähigkeit waren es gute Jahre des Sports im Land. Der Landessportbund stellte mit ihm den Vorsitzenden des Rundfunkrates im SWR in einer Zeit des Entstehens des SWR aus Südwestfunk und Süddeutschem Rundfunk. Das politische Miteinander mit den Ministerpräsidenten Kohl, Vogel, Wagner, Scharping und Beck war dem Sport außerordentlich dienlich. Weiler war durchaus ein politischer Präsident im Sinne von Sportpolitik. Er wusste, dass nichts für den Sport vom Himmel fällt. Dass der Sport um seine Position, um Anerkennung und finanzielle Förderung kämpfen musste, das war Weiler klar. Diesen Kampf hat er nie gescheut. Dabei war ihm die Selbstverwaltung des Sportes ein hohes Gut.

Er war nicht der Mann für das Bad in der Menge. Aber wer ihn näher kennenlernen durfte, der musste ihn schätzen. Klug und mit klarer Konzeption hat er gearbeitet. Die Interessen der Sportbünde und der Fachverbände und vor allem der Vereine achtend hat er einen starken Landessportbund geführt. Das war im Interesse des gesamten Sportes.

Rolf Weiler war ein wertvoller und wichtiger LSB-Präsident.