Frau legt anderer Frau ihre Hand auf die Schulter.
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Anlaufstellen bei Diskriminierung und sexualisierter Gewalt

Der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz verfolgt das Ziel, dass alle Menschen unabhängig von ihrem kulturellen und religiösen Hintergrund, ihren körperlichen Voraussetzungen, ihrem Alter, ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität und ihren sozio-ökonomischen Verhältnissen gleiche Zugangs- und Entwicklungschancen im Sport haben.

Jede*r soll sich entsprechend der eigenen Interessen und Fähigkeiten gleichermaßen in den rund 6.000 rheinland-pfälzischen Vereinen und Verbänden engagieren und teilhaben können. Trotz vieler Erfolge und positiver Beispiele in Rheinland-Pfalz wird auch deutlich, dass der Sport mit seinen vielen Facetten im Breiten-, Freizeit-, Wettkampf- und Spitzensport kein flächendeckend diskriminierungsfreier Raum ist.

Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Queerfeindlichkeit im Sport stellen einige Vereine, Sportkreise, Verbände oder Sportler*innen vor große Herausforderungen. Unterstützt wird dies durch die zunehmende Anzahl an Meldungen über Anfeindungen und Diskriminierungen.

Sport zählt zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten von Kindern und Jugendlichen. Leider zeigt sich, dass die im Sport entstehende Nähe und das enge Vertrauensverhältnis zwischen jungen Sportler*innen und Trainer*innen auch Gefahren des Missbrauchs birgt. Vor dem Hintergrund engagiert sich der Landessportbund seit 2010 gemeinsam mit den Sportbünden Rheinhessen, Rheinland und Pfalz für die Prävention und Intervention von sexualisierter Gewalt im Sport.

Es ist wichtig, dass betroffene Personen, Vereine und Verbände, aber auch Beobachtende von Diskriminierung und sexueller Gewalt die Möglichkeit haben, Hilfsangebote wahrzunehmen und Fälle zu melden.

m*power: Hilfe bei rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt

Der LSB hat 2022 eine Kooperation mit der Fachstelle m*power geschlossen. Bei der mobilen Beratungsstelle mit Sitz in Koblenz können sich Betroffene sowie Beobachtende rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Rheinland-Pfalz kostenlos, vertraulich und anonym melden. Das Team von m*power bietet verschiedene kostenlose Unterstützungsleistungen für Betroffene wie etwa (anonyme) Beratung, Begleitung zu Gericht oder Polizei und Hilfe bei der Suche nach psychologischem Support an. Ziel ist die Förderung eines Umfelds, in dem sich alle sicher und akzeptiert fühlen.

Die im Jahr 2020 eingerichtete Meldestelle dokumentiert rechte Gewalt und menschenfeindliche Übergriffe in RLP wie Beleidigungen, körperliche Angriffe, gezielte Sachbeschädigungen, Bedrohungen, psychische Gewalt und Mobbing. Hierunter sind auch rechte Übergriffe im Internet zu verstehen.

Website und Kontakt unter www.mpower-rlp.de/

Antidiskriminierungsbüro des Netzwerks diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz e.V.: Hilfe bei allen Diskriminierungsformen

Der LSB kooperiert mit dem Antidiskriminierungsbüro (ADB) des Netzwerks diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz e.V. mit Sitz in Mainz.

Die zivilgesellschaftliche Beratungsstelle für Betroffene von Diskriminierung berät merkmalsübergreifend zu allen Kategorien des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes. Dies betrifft Diskriminierungsfälle aufgrund von Herkunft bzw. Rassismus, Lebensalter, Behinderung, Geschlecht, sexuelle Identität sowie Religion bzw. Weltanschauung.

Die Beratung für Betroffene erfolgt vertraulich, unabhängig und kostenlos. Darüber hinaus bietet das ADB auch kollegiale Beratung und Sensibilisierungsworkshops an, um Diskriminierung zu erkennen bzw. zu vermeiden.

Träger des ADB ist Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz e.V., in dem sich eine Reihe von Vereinen, Initiativen und Selbstorganisationen aktiv für Gleichstellung und gegen Diskriminierung einsetzen. Das Ziel des Netzwerks ist es, Betroffene zu unterstützen und zur Gestaltung von Vielfalt beizutragen.

Beratungsanfragen erfolgen über ein Online Kontaktformular

Sonstige Anfragen oder Angebote für weitere Kooperationen können direkt an das ADB gestellt werden:

Netzwerk diskriminierungsfreies Rheinland-Pfalz (NdRLP) e.V.  - Antidiskriminierungsbüro RLP -

Umbach 4, 55116 Mainz
Tel.: 06131- 32 754 81
E-Mail: info@adb-rlp.de
Website: www.antidiskriminierungsnetzwerk-rlp.de

QueerNet Rheinland-Pfalz: Hilfe bei queerfeindlicher Diskriminierung

Seit 2021 kooperiert der Landessportbund mit QueerNet Rheinland-Pfalz, dem Netzwerk von queeren Vereinen und Initiativen im Bundesland. Das Netzwerk verbindet Organisationen in Mainz, Trier, Koblenz und der Pfalz, um sich zu koordinieren und gemeinsam Projekte durchzuführen. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente sowie intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen in Rheinland-Pfalz finden im Netzwerk Ansprechpersonen für ihre Belange.

QueerNet RLP unterstützt rheinland-pfälzische Vereine und Verbände bei der Vermittlung von fachlich geschulten Referent*innen und der Entwicklung von Konzeptionen, um für ein Klima der Akzeptanz sowie für die Wertschätzung von Vielfalt zu sensibilisieren. 

Website und Kontakt unter www.queernet-rlp.de

Sexueller Missbrauch im Sport

Was ist sexueller Missbrauch?

Sexueller Missbrauch bezeichnet sexuelle Handlungen, die gegen den Willen von Opfern durchgeführt werden. Die Täter oder die vergleichsweise wenigen Täterinnen nutzen dabei meistens ihre Vertrauens- oder Machtposition aus, um ihre eigenen Bedürfnisse auf Kosten der Opfer zu befriedigen. Sexuelle Missbrauchshandlungen können sehr unterschiedlich ausfallen. Sie reichen von anzüglichen Bemerkungen und mehrdeutigen Nachrichten, die meistens nicht unter Strafe stehen, über Entblößen und Masturbieren vor Kindern und Jugendlichen, das Zeigen von pornographischem Material oder das

Erzwingen von sexuellen Handlungen bis hin zu einer Vergewaltigung. Mehr Informationen sind hier zu finden: SportInForm 03/2024

Checkliste für Vereine und Verbände

Sie möchten die den Schutz vor sexuellen Übergriffen in Ihrem Verein oder Verband verbessern? Dann nutzen Sie die Checkliste, die in einem ersten Schritt wesentliche Bestandteile eines Schutzkonzeptes überprüft.

Hilfsangebote für Betroffene

Neben der Implementierung von Präventionskonzepten in Vereinen und Verbänden ist es wichtig, dass Betroffene von sexualisierter Gewalt an ihren Bedürfnissen ausgerichtete Hilfen erhalten.

Organisation Zielgruppe Angebot Kontakt
LSB Rheinland-Pfalz Landesfachverbände Präventionsberatung, Vermittlung
an Beratungsstellen, Anlaufstelle für Verbände
Oliver Kalb, o.kalb@lsb-rlp.de
Sportbünde Rheinhessen, Rheinland und Pfalz Sportvereine Präventionsberatung, Vermittlung an Beratungsstellen, Anlaufstelle für Vereine und Übungsleiter*innen Susanne Weber (Rheinland),
susanne.weber@sportjugend-rheinland.de
Peter Conrad (Pfalz),
peter.conrad@sportbund-pfalz.de
Katrin Siemon (Rheinhessen),
k.siemon@sportbund-rheinhessen.de
Unabhängige Ansprechstelle „Safe Sport“ Betroffene sexueller,
physischer und psychischer Gewalt im Sport
Erstberatung, Krisenintervention,
rechtliche Beratung bei sexueller,
physischer und psychischer Gewalt
Tel.: 0800 11 222 00 (Mo., Mi., Fr. 10 bis 12 Uhr und Do. 15 bis 17 Uhr)
www.ansprechstelle-safe-sport.de
Anlauf gegen Gewalt – Unabhängige
Beratungsstelle im Spitzensport
Betroffene aus dem
Spitzensport
Telefonsiche Beratung & 
Begleitung, psychosoziale und rechtliche Erstberatung
Tel.: 0800 9090 444 (Mo. 11 bis 14 Uhr, Do. 16 bis 19 Uhr)
www.anlauf-gegen-gewalt.org
WEISSER RING e.V.
Landesverband RLP
Betroffene,
Sportvereine,
Sportverbände
persönliche und telefonische Opferberatung und Betreuung Betroffener; Prävention Landesbüro RLP, Große Bleiche 31-33, 55116 Mainz, Tel.: 06131 6007311;
lbrheinlandpfalz@weisser-ring.de

Ansprechperson bei Fragen und Anmerkungen

Portrait von Oliver Kalb
Oliver Kalb

Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik - Ansprechperson Prävention sexualisierter Gewalt

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