
Neue Landesverordnung – Spitzensportler zeigen sich erleichtert und verantwortungsbewusst
„Wir müssen die Lockerungen verantwortungsvoll angehen!“
22.04.2020 – Steffen Jackobs
Professionelle Bedingungen, gewohnter Rhythmus und einstudierte Abläufe. Für Spitzensportler*innen waren diese zentralen Inhalte Ihrer Trainingseinheiten in der Zeit der Beschränkungen durch die Corona-Pandemie kaum möglich. Durch die Schließung der privaten und öffentlichen Sportanlagen waren die Athlet*innen stattdessen zur Kreativität aufgefordert: Kraft- und Stabilitätsübungen im „Homeoffice“, spezielle Waldläufe oder extreme Ausdauereinheiten in anderen Disziplinen, wie die Radtouren von Jason Osborne. Denn auch die Wettkampf- und Anspannungssituation fiel weg und musste kompensiert werden, wie der Ruderer im Interview mit SportinForm verrät.
Auf Wettkämpfe werden die meisten Athleten*innen wohl auch in den nächsten Wochen noch verzichten müssen, aber zumindest fürs Training dürfen die rheinland-pfälzischen Spitzensportler*innen, unter Auflagen, wieder auf ihr gewohntes Terrain zurückkehren. Trotz seines erfolgreichen Alternativ-Programms ist diese Maßnahme „eine große Erlösung“ für Jason Osborne.
Rheinland-pfälzische Athleten sind auch in der Verantwortung
Doch trotz aller Freude hinsichtlich der Erleichterungen im Trainingsbetrieb sehen die Athlet*innen des Spitzensports ihre gesamtgesellschaftliche Verantwortung. So spricht Gehörlosentennisprofi Urs Breitenberger von einer „Herausforderung“, die die Lockerungen mit sich bringen. Spitzensport wie Leistungssport müssten jetzt gleichermaßen verantwortungsvoll mit der Situation umgehen. Die Einhaltung der vorgeschriebenen Anweisungen hinsichtlich der Reduktion des Übertragungsrisikos des Corona-Virus steht im Mittelpunkt. Hier muss der Spitzensport Vorbild sein.
Maßnahmen gewährleisten bestimmte Chancengleichheit
Auch Zehnkämpfer Kai Kazmirek ist froh über die neue Landesverordnung und den daraus entstehenden Maßnahmen für den Leistungssport. Er sieht diese insbesondere auch als schrittweise Rückkehr zur wichtigen Chancengleichheit der Athleten*innen in den Möglichkeiten und Bedingungen ihres Trainingsbetriebes. Nicht alle Spitzensportler*innen hatten in Zeiten der Schließung der Trainingsanlagen die gleichen Voraussetzungen zu trainieren.
„Wir können an Dingen arbeiten, die in den Hintergrund gerückt waren“
Para-Dressurreiterin Hanne Brenner (Reitclub Hofgut Petersau) kann der aktuellen Zeit auch etwas Positives abgewinnen. Sie nutzt die Wochen ohne Leistungsdruck, um abzuschalten und an Dingen zu arbeiten, die sonst in den Hintergrund gerückt waren.
Die genauen Lockerungen für den Spitzensport durch die neue Landesverordnung in Rheinland-Pfalz finden Sie hier. Der Landessportbund und die Stiftung Sporthilfe appellieren an alle Sportler*innen in Rheinland-Pfalz, die neuen Regelungen und Lockerungen einzuhalten und Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Bevölkerung zu zeigen.