Nachwuchspreis an Katharina Albers und Tom Clemens

Den Namen von Katharina Albers wird man sich merken müssen. Die 18-Jährige vom RV 08 Dudenhofen wählte die Jury bei der Siegerehrung der Landessportlerwahl 2019 für den Nachwuchsförderpreis weiblich aus. Weil sie gleich hinter der zweifachen Junioren-Weltmeisterin Alessa-Catriona Pröpster die erfolgreichste rheinland-pfälzische Nachwuchsathletin des vergangenen Jahres war. Pröpster hatte diese Auszeichnung ein Jahr zuvor erhalten und war diesmal nicht erneut nominiert worden.

Laut dem rheinland-pfälzischen Weltklasse-Coach Frank Ziegler zeichnet sich Albers durch ihren unbedingten Siegeswillen aus. „Ich würde fast sagen, sie ist ein Kampfschwein – das klingt zwar ein bisschen brutal, aber sie ist eine Kämpferin und versucht in jeder Trainingseinheit, immer das Beste zu geben“, lobt Ziegler die hoch aufgeschossene Wahl-Pfälzerin, die auf den Spitznamen „Kiki“ hört. „Und das ist etwas, das einen Sportler auszeichnet.“ Eigentlich wollte die frühere Ausdauersportlerin schon immer auf die Bahn, bekam bei ihrem alten Verein in Hamburg aber wohl nicht so richtig die Chance dazu. Die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio kommen für Albers zwar noch zu früh. 2024 oder 2028 indes liegt eine Olympia-Teilnahme für Albers durchaus im Bereich des Möglichen. Ihr Nahziel ist die U23-EM im Juli in Portugal. „Diese Auszeichnung ist Riesenehre für mich“, betonte die Blondine, die eigentlich Straßenradfahrerin ist und erst seit anderthalb Jahren im Sprint für Dudenhofen startet. „Der Schritt, nach Kaiserslautern zu gehen, war definitiv der richtige.“

Beim Nachwuchspreis männlich fiel die Wahl ebenfalls auf ein Talent, das sich auf zwei Rädern am wohlsten fühlt. Wobei die Karosse von Tom Clemens mit Albers Rennmaschine nicht sonderlich viel gemein hat. Der 14-Jährige, der als Knirps immer mit dem Mountainbike unterwegs war und damit ein paar Tricks machte, ist im BMX-Freestyle zu Hause. In der neuen olympischen Disziplin hat Clemens bereits herausragende Erfolge vorzuweisen, die ihm nach Aussage des Bund Deutscher Radfahrer eine WM-Teilnahme garantieren würden. Jedenfalls hält er schon jetzt mit den Erwachsenen mit.

Der Haken an der Sache – in dieser blutjungen Sportart gibt es noch keine offiziellen Weltmeisterschaften. Doch die Expertenriege hält große Stücke auf den Jungen aus der Vulkaneifel, der seit 2015 das St. Matthias-Gymnasium in Gerolstein besucht. Geht der Neuntklässler seinen Weg weiter wie bisher, gilt er als große Hoffnung für die Olympischen Spiele in Paris 2024. „Ins Olympia-Team kann man glaube ich ab 15 rein – und das ist mein Ziel“, sagt Tom Clemens, der vor fünf Jahren aufs BMX-Rad gestiegen ist und drei- bis viermal pro Woche für seine großen Ziele trainiert. Dass der Gymnasiast eine dermaßen erfolgversprechende Karriere eingeschlagen hat, hat er auch einer Gruppe engagierter Eltern unter Regie seines Vaters Guido zu verdanken. Die wollte ihren Kindern richtig etwas bieten und bauten ihnen einen riesigen BMX-Parcours im 1100-Seelen-Dörfchen Birresborn. Quasi als Alternative zu Fußballverein oder Freiwilliger Feuerwehr. Ansonsten hätten Tom und Co. ins 60 Kilometer entfernte Trier gemusst, um ordentlich BMX fahren zu können. Eine alte Lagerhalle und eine Freiluftfläche wurden kurzerhand umfunktioniert. In Handarbeit wurde ein BMX-Parcours gezimmert, wo die Teenies auf ihren Rädern trickreich unterwegs sein können. 20.000 Euro und zehntausende von Arbeitsstunden steckten sie in das Projekt – aus dem vielleicht in gar nicht so ferner Zukunft ein echter Olympiateilnehmer hervorgeht…