LLZ Rad KL/Dudenhofen freut sich über Verlängerung der Anerkennung und 30.000 Euro Förderung

08.05.2025 –  Michael Heinze

Ein Tag der Freude für die pfälzischen Radsportler*innen: In Dudenhofen ist am Donnerstag die Anerkennung des Landesleistungszentrums Rad Kaiserslautern/Dudenhofen verlängert worden und der Fördermittelbescheid im Rahmen des Projekts „Ticket nach Olympia“ des Landessportbundes an den Radsportverband Rheinland-Pfalz übergeben worden.

"Ein sehr, sehr guter Score"

Das florierende Landesleistungszentrum Rad erhielt vom LSB die Anerkennung für den Olympiazyklus 2025 bis 2028. „83 von möglichen 100 Prozent ist denke ich ein sehr, sehr guter Score“, freute sich Bundesstützpunktleiter Jan Christmann. „Insbesondere bei den Sportlerinnen und Sportlern haben wir die Höchstpunktzahl bekommen, worauf wir sehr stolz sind.“ Christmann sprach von einer „tollen Kombination aus sportlicher Förderung und Sponsoren aus der Wirtschaft“. Dabei können die 30 Kaderathlet*innen mit Luca Spiegel, Alessa-Catriona Pröpster und Henric Hackmann an der Spitze auf umfangreiche Unterstützung zählen und ihre leistungssportliche Entwicklung optimal vorantreiben. Mit dem großen Ziel der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2028 in Los Angeles.

30.000 Euro Sonderförderung

Beim Projekt „Ticket nach Olympia“ handelt es sich um eine Sonderförderung, um die Athlet*innen mit den aussichtsreichsten Chancen, in L.A. dabei zu sein, mit zusätzlichen Maßnahmen zu unterstützen. Ein Teil der Summe von 30.000 Euro für das Jahr 2025 wird dem Nachwuchsbereich zugute kommen, um künftige Generationen von erfolgreichen Radsportler*innen aus Rheinland-Pfalz zu entwickeln.

Schuhe kosten 2.500 Euro

„Wir haben alle drei maßanfertigte Karbonschuhe, wo ein Paar 2.500 Euro kostet“, erläuterte das Trio, wohin das Geld unter anderem geht. Auch die professionellen Helme, Handschuhe sowie Anzüge und natürlich das Material fürs Rad – Lenker, Vorbauten und Co. – wollen finanziert werden. „Das sind alles Kosten, die sich extrem anhäufen“, so das Credo der drei Olympia-Hoffnungen. „Dadurch ist die Unterstützung umso wichtiger.“ Auf die Frage, an welcher Stelle das Ticket einen Ehrenplatz in ihrer Dreier-WG bekommen werde, meinte Pröpster: „Das wird auf jeden Fall ins Wohnzimmer oder in die Küche kommen – es ist ja ein Gemeinschaftsticket. Wir werden schon einen schönen Platz finden.“ Zu den Olympiachancen von sich und seinen Trainingskolleg*innen meinte der blonde Hüne „Hacki“ Hackmann: „Wir alle sind momentan in einer guten Entwicklungsphase. Und wir alle sind ja noch relativ jung. Bei dem Potenzial, das wir haben, und unserem Talent kann das ziemlich, ziemlich gut werden.“ Hauptziel in Pröpsters Augen ist, dass diesmal drei statt wie zuletzt „nur“ zwei aus der pfälzischen Trainingsgruppe das Olympia-Ticket lösen. Dafür trainieren die Protagonist*innen brutal hart. „Im Sommer, wenn das Wetter passt, sind wir bis zu dreimal pro Woche hier“, verriet Spiegel. „Es kommt immer ganz drauf an. Vor einem Wettkampf sind wir öfter hier.“ Fakt sei jedoch: „Die Radrennbahn in Dudenhofen ist unheimlich wichtig für uns. Wir kämpfen ja schon lange um eine Hallenbahn, was bisher leider noch nicht geklappt hat. Deswegen freuen wir uns immer über gutes Wetter.“

  • Personen mit Schild  in der Hand

    Gute Laune bei der offiziellen Verlängerung der Anerkennung des LLZ Kaiserslautern/Dudenhofen (vl.): Staatssekretärin Simone Schneider, LSB-Präsident Rudolf Storck, Erfolgstrainer Frank Ziegler und Bundesstützpunktleiter Jan Christmann. 

    Foto: Michael Heinze

Tolle Allroundsportler*innen

Hackmann, Spiegel und Pröpster seien auch hervorragende „Allroundsportler, die sich auch toll als Persönlichkeiten entwickelt haben“, lobte Jan Christmann, der auch Sportzweigleiter am Heinrich-Heine-Gymnasium (HHG) in Kaiserslautern ist, und konstatierte: „Wir haben die Trainerstellensituation in den letzten sechs Jahren signifikant verbessern können. Wir haben drei neue Landestrainerstellen schaffen können, was sich auch in den Kaderentwicklungen entsprechend niederschlägt. Wir haben die Kaderzahlen verdoppeln können.“ Aktuelle oder ehemalige Athlet*innen des LLZ hätten in 2024 insgesamt 40 nationale oder internationale Medaillen gewonnen. Dies sei „eine herausragende Bilanz“ für die Kombination mit dem Bundesstützpunkt Kaiserslautern und der „Außenstelle Bahn“ in Dudenhofen bei Speyer. „Wir sind in den Disziplinen Bahn, Straße und Mountainbike LLZ und Bundesstützpunkt und froh, dass wir die Kombination als vielfältiges Ausbildungskonzept mit Nationalkaderfahrerinnen und -fahrern in allen drei Disziplinen haben“. Die Bahn sei dabei „eine besonders wichtige Disziplin“.

Christmann lobt den LSB

Christmann lobte das große Engagement von LSB-Hauptgeschäftsführer Thomas Kloth für den Leistungssport und generell die Kreativität des Landessportbundes. Auch vom Land fühle man sich „herausragend unterstützt“. Als wichtiges Strukturziel für 2025 bis 2028 bezeichnete es Christmann in diesem Zusammenhang, „dass wir uns auch in Richtung Indoorbahn in Kaiserslautern noch ein Stück nach vorne bewegen wollen – denn wir wollen hier in Rheinland-Pfalz weiterhin ganz vorne in der Ersten Liga mitspielen“.

"L.A. soll noch besser werden"

Staatssekretärin Simone Schneider vom Ministerium des Innern und für Sport betonte, mit dem „Ticket für Olympia“ wolle man „einen weiteren Impuls setzen, der zur Unterstützung der Athletinnen und Athleten hier beitragen kann“. Es sei „einfach toll, was hier vor Ort geleistet wird“, die schmucke Bahn sei „1a in Schuss“. Schneiders Rede: „Paris war gut, L.A. soll noch besser werden. Die Voraussetzungen dafür wollen wir gemeinsam schaffen – wir wollen gemeinsam stark bleiben und noch stärker werden“.

Funktionierendes Netzwerk

LSB-Präsident Rudolf Storck resümierte, ein erfolgreiches Netzwerk funktioniere „nur dann, wenn offen und vertrauensvoll miteinander gearbeitet“ werde – „und das empfinden wir sehr deutlich“. Seit einigen Jahren habe man „den Leistungssport wieder mehr im Fokus – und da durchaus Erfolge vorzuweisen. Die Zertifizierung zum Landesleistungszentrum, die nach einheitlichen Kriterien erfolgt, gehört dazu“. Neben Top-Sportler*innen gehöre auch „eine Infrastruktur dazu sowie Personen, die diese Infrastruktur ausfüllten“. Und die seien mit Frank Ziegler, Hermann Mühlfriedel, Jan van Eijden und Co. am Standort Kaiserslautern/Dudenhofen definitiv vorhanden.

Ansprechperson

Portrait Thomas Kloth
Thomas Kloth

Hauptgeschäftsführer