„Klar unsere Grenzen formulieren“
Treffen der Frauenvertreterinnen der südlichen Landessportbünde in Mainz
03.09.2021 – Michael Heinze
„Ich würde mir von allen Bewerbern wünschen, dass sie mal ihre Motivation formulieren – warum sie sich um dieses Amt bewerben?“, sagte Jutta Hannig, eine der Wortführerinnen und Impulsgeberinnen der Runde. „Wie denken sie sich die Zukunft des Frauensports – und wie gehen sie darauf ein?“ Der Austausch zwischen den Frauenvertreterinnen in Vorbereitung auf die digitale DOSB-Frauenvollversammlung in drei Wochen war ein zentraler Punkt bei der Zusammenkunft, bei der auch das kulturelle Programm nicht zu kurz kam – so stand neben einem gemeinsamen Abendessen im urig-gemütlichen Weinhaus Michel in der Jakobsbergstraße in der Meenzer Altstadt auch eine moderierte Stadtführung auf der Agenda.
Claudia Altwasser, LSB-Vizepräsidentin Gleichstellung sowie Delegierte beim Deutschen Frauenrat – Dachverband bundesweit aktiver Frauenorganisationen und größte frauen- und gleichstellungspolitische Interessenvertretung in Deutschland – präsentierte dem Gremium einen Antrag für die digitale DOSB-Frauenvollversammlung mit dem Ziel, „dass die gesetzte DOSB-Vizepräsidentin Petra Tzschoppe eine Delegationsleitung beruft/benennt, die für vier Jahre die Delegationsleitung im Deutschen Frauenrat übernimmt“.
Birgit Gutschlhofer-Emerich, Bereichsleiterin „Frauen und Gleichstellung“ im DOSB, informierte das 13-köpfige Plenum im Haus des Sports in der Rheinallee über aktuelle Themen aus der Dachorganisation des Deutschen Sports – die Palette reichte von (E)Quality time über Frauen im Leistungssport und die jüngsten SocialMedia-Aktivitäten bis hin zu geschlechtergerechter Darstellung in den (Sport)Medien sowie der Gleichstellung in Führungspositionen. Hier sei eine Frauenquote von wenigstens 30 Prozent wünschenswert. Laut Jutta Hannig ist es notwendig, „klar unsere Grenzen formulieren – und dann kann man Brücken bauen“. Man benötige „eine Präambel, an der sich auch andere vielleicht reiben können“. Die relevanten Themen gelte es „lebensphasenorientiert zu diskutieren“.
Am zweiten Tag des Südschiene-Treffens widmet sich Ursula Braunewell, ehemaliges Mitglied des Deutschen Frauenrats und Vizepräsidentin des Deutschen Landfrauenverbandes, nach der Begrüßung durch LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick in ihrem Vortrag der Frage, ob Ehrenamt künftig noch leistbar ist.
„Das Tolle am diesem Treffen ist, dass wir uns erstmals nach zwei Jahren überhaupt mal wieder alle in Präsenzform sehen und uns dem aktiven Kommunikationsaustausch widmen können“, findet Claudia Altwasser. Noch immer säßen die Frauen oft nicht in den passenden Gremien, um wichtige Veränderungen anzustoßen. „Die Nadelstreifenanzüge setzen das, was wir in unserem Kopf oder auf unserem Herzen haben, nicht um“, klagte die Westerwälderin. Hier habe man auch in den kommenden Jahren noch eine Menge Arbeit vor sich…
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