Erfolgreiches Event von Kampfsportprojekt BYOH und Prothesenhersteller APT

Inklusion hautnah beim BC Montabaur

07.10.2021 –  LSB-Pressestelle

Stabil stehen ist das Wichtigste beim Kämpfen. Aber genauso geht es um das eigene Körpergefühl und die eigenen Grenzen. Links-Rechts-Kombinationen, Führhand, Schlaghand, eins, zwei, eins, zwei. Was nur die wenigstens wissen: Kampfsport geht auch mit Behinderung. Das zeigt das deutschlandweite Inklusionsprojekt „Be Your Own Hero“ (BYOH), dass Menschen mit Handicap und speziell Prothesenträger*innen zum Kampfsport ermutigen will.

Als Ehrengast nahm auch Paralympics-Teilnehmer David Behre die Boxhandschuhe in die Hand. Sowohl Menschen mit als auch ohne Handicap wurden stark gefordert, denn die BYOH-Gründerin Yasmin Uygun und die gut ausgebildeten Trainer hatten ein sorgsam vorbereitetes Programm mit dem Inhalt „Schreiten und Gleiten“. Zunächst fing es ganz harmlos an mit Runden gehen mit Jab und Punch – für Uneingeweihte, die geraden Schläge werden auch kurz „Gerade“ genannt. Wird eine Gerade mit der vorderen Hand (Führhand) ausgeführt, so heißt sie Jab. Wird sie jedoch mit der hinteren Schlaghand ausgeführt, spricht man von einem Punch. Die beiden Schlagbrüder können einzeln oder als Kombination geschlagen werden.

Im Anschluss an ein Aufwärmspiel und die Mobilisierung der Gelenke kam der Hauptteil. Kenntnisse wurden in der schreitenden und gleitenden Kampfstellung sowie mit geraden Schlägen und begleitendem Partner in der Konditionsleiter vermittelt. Anschließend gab´s Tipps und Tricks rund um Jab und Punch wieder mit Partner im Wechsel, danach den Jab in der Vorwärts- und Rückwärtsbewegung – ebenso ein Sparring und als Ausklang ein Intervalltraining und Beinarbeit mit Tennisball in Boxauslage für die Reaktion.

Natürlich floss der Schweiß tüchtig. Aber ungeachtet dessen waren die Teilnehmer*innen bestens aufgelegt. Trotz der anstrengenden zwei Stunden Training wurde ganz viel gelacht. Sehr zufrieden zeigten sich auch Boxclub-Inhaber Clemens Pieroth und sein Trainer Sascha Panajotidis, der als gehandicapter Sportler bereits Erfahrung mit BYOH hat. Bei der wundervollen Trainercrew des Boxclubs bedankten sich nach dem Event die Sportler*innen mit und ohne Behinderung mit einem großen Beifall und nutzten bei Kaffee, Kuchen und Snacks den Rest des Abends zum Fachsimpeln. Eine Veranstaltung, die nach Wiederholung ruft – und deren Ruf sicher gerne erhört wird.