Doppel-Interview zum Engagement der Freiwilligen im Sport in der Corona-Krise

„Wir wollen in dieser schweren Zeit aktiv bleiben und etwas Gutes tun!“

17.04.2020 –  Steffen Jackobs

Den Sport in Schulen und Kitas vorstellen oder die Vereinstrainer*innen in Trainingseinheiten unterstützen. Vor der Corona-Pandemie waren das die Aufgabenbereiche für viele der 260 Freiwilligen im Sport. Doch seit Mitte März ist alles anders. Schulen und Kitas sind geschlossen. Der Trainingsbetrieb in den rheinland-pfälzischen Sportvereinen steht still, die Sportanlagen bleiben gesperrt. Der Freiwilligendienst im Sport lässt sich von Corona jedoch nicht unterkriegen. Viele Hilfsangebote und Projekte wurden von den Sportvereinen und Verbänden in den letzten Wochen initiiert. Und die Freiwilligen sind in ihren Einsatzstellen meist mittendrin. Wir haben mit Paula Schrader (19, TFC Ludwigshafen)  und Lisa Kühnreich (18, TV Dürkheim) über Ihre aktuelle Arbeit und ihr Engagement in der Corona-Krise gesprochen.

Hi Paula & Lisa, Eure Einsatzstellen im Freiwilligendienst im Sport organisieren während der Corona-Krise unterschiedliche Hilfsangebote, um in dieser schweren Zeit Unterstützung für die Menschen anzubieten. Was macht Ihr genau und wie kam es zu diesen Aktionen?

Paula: Nachdem wir unseren Trainingsbetrieb aufgrund des Corona-Virus einstellen mussten, haben wir überlegt, wie wir trotzdem aktiv bleiben und in dieser schweren Zeit, etwas Gutes tun können. Dann sind wir relativ schnell auf die Idee gekommen, einen Einkaufsservice für Menschen, die besonders vor einer Infektion geschützt werden müssen, zu starten.

Lisa: Ich habe digitale Fitnessprogramme und Sportübungen für die Quarantäne schon bei anderen YouTubern, Influencern und Vereinen gesehen und mir dabei gedacht, so etwas kann wirklich vielen helfen und das mache ich auch. Wenn man jetzt nichts macht und sich nicht fit hält, ist es immer schwerer wieder in den Sport einzusteigen. Und fit und gesund lässt sich eine Zeit wie diese besser überstehen.

Welche konkreten Aufgaben übernimmt Ihr als FSJ´lerin dabei?

Paula: Meine Aufgabe ist es, das Ganze zu koordinieren. Das heißt, ich nehme die Anfragen per E-Mail an und nehme dann mit den Hilfsbedürftigen Kontakt auf. Daraufhin suche ich z.B. je nach Größe des Einkaufs oder je nach Wohnort, einen freiwilligen TFC-Helfer aus, der dann den Einkauf tätigt.

Lisa: Ich stelle mein Fitness-Programm selbst, aus eigenen Erfahrungen, zusammen. Von meiner Einsatzstelle bekomme ich dabei Zuspruch und Lob und auch das Feedback der Teilnehmer ist toll.

Wie erreicht man Euch am besten, wenn man Unterstützung benötigt und wie läuft das Ganze ab?

Paula: Am besten erreicht man uns per Email fsj@tfc-lu.de. Einfach eine Mail mit Namen und Telefonnummer senden. Ich werde mich dann bei den Hilfsbedürftigen melden und alles weitere abklären. Inzwischen weiß auch die Stadtverwaltung Ludwigshafen von unserer Hilfsaktion Bescheid, und leitet dann auch Anfragen von Hilfesuchenden an uns weiter.

Lisa: An meinem Programm kann man über den YouTube-Kanal des TV Dürkheim teilnehmen. Das Programm ist für Jung und Alt, eigentlich kann jeder mitmachen. Man sollte stabil auf den Beinen sein und ein wenig Erfahrungen mit Sport haben.