PSSB beim Grand Prix of Liberation in Pilsen: Das Beste kommt zum Schluss
16.05.2025 – Pfälzischer Sportschützenbund
Der KK-Stand in Pilsen zeichnet sich durch ständig wechselnde Wind- und Lichtverhältnisse aus und ist damit nicht einfach zu schießen. Der Luftgewehrstand befindet sich im ersten Stock einer separaten Halle. Die Scheibenbeleuchtung in der Luftgewehr-Halle ist etwas schwach. Die Scheibe ist relativ dunkel, was das Zielen erschwert. Also eine Herausforderung für die Sportler*innen.
Der Start der gehörlosen Sportler Julia Fraschka, Sebastian Herrmany und Erik Hess diente als Vorbereitung für die Deaflympics im November in Tokio. Paul Schindler hatte sich aufgrund seiner starken Leistungen in 2024 einen Start in Pilsen verdient. Hanna und Daniel Bühlmeyer waren über die Nationalmannschaft für Pilsen gemeldet. Wie in den vergangenen Jahren war erneut eine stattliche Anzahl von Sportler*innen aus aller Welt in Pilsen am Start. Für Julia und Paul war es der erste internationale Wettkampf. Zielsetzung für die Gehörlosen-Sportler*innen war es, die Norm für die Deaflympics in den Disziplinen Luftgewehr, KK 3 Pos und KK Liegend zu übertreffen.
Für Hanna und Daniel Bühlmeyer war die Devise: der Beste bzw. die Beste innerhalb der Nationalmannschaft in KK 3 Pos und Luftgewehr darf beim Weltcup in München ran. Das war eine riesige Motivation. Es sei bereits an dieser Stelle erwähnt, dass sowohl Hanna als auch Daniel Bühlmeyer beim Weltcup in München dabei sein werden. Herrmany und Hess haben die Norm für die Deaflympics in allen Disziplinen übertroffen. Erik erkämpfte sich im Luftgewehr ein Spitzenergebnis für die Gehörlosen und lag am Ende (trotz einer 9,1 im letzten Schuss) mit 9,4 Ringen über dem Deutschen Rekord und sogar auch über dem Europarekord im Luftgewehr der Gehörlosen.
Leider zählt das Ergebnis aber nicht als neuer Rekord, da es nicht bei einer offiziellen Meisterschaft der Gehörlosen geschossen wurde. Julia Fraschka erzielt in den Disziplinen KK 3 Pos und Luftgewehr jeweils persönliche Bestleistungen. Die Norm in KK 3 Pos übertraf sie, nur im Luftgewehr liegt sich (noch) 2,2 Ringe hinter der Norm. Sie steigerte ihr Luftgewehr-Ergebnis gegenüber der ISAS um mehr als acht Ringe, was zuversichtlich macht, dass Julia in Kürze die Norm für Luftgewehr erreichen wird.
Paul Schindler hatte sichtbare Schwierigkeiten mit dem KK-Stand. Diese Windverhältnisse war er nicht gewohnt und hatte damit zu kämpfen. Er sammelte aber viel Erfahrung. Im Luftgewehr wurde während des Trainings ein Teil seines Ablaufs umgestellt, was sich äußerst positiv bezahlt machte. So hatte auch Paul ein erfreuliches Wettkampferlebnis. Unsere beiden Nationalschützen Hanna und Daniel waren mit komplett überholten Gewehre nach Pilsen gekommen. Entsprechend hoch war der eigene Anspruch. Im KK Liegend kam Daniel nicht so recht in Schwung, konnte aber zumindest die Schüsse wieder ansagen und sie lagen dort, wo er sie auch sah. Das gab große Hoffnung und im KK 3 Pos belegte Daniel Platz zwei innerhalb der Deutschen Mannschaft. Das war aber nicht das, was er erhofft hatte. Daniels Ziel war es, unbedingt beim Weltcup in München zu starten. Parallel zu KK 3 Pos der Herren verlief der Wettkampf von Hanna. Sie war beste Deutsche in der Disziplin Luftgewehr. Bundestrainer Wolfram Waibel bestätigte, dass Hanna sich damit für den Weltcup in München mit dem Luftgewehr qualifiziert hatte.
Mit diesem Wissen ging es in den letzten Wettkampftag. Früh am Morgen musste Hanna bei KK 3 Pos ran. Es lief gut, am Ende kam Hanna ins Finale KK 3 Pos und errang Platz drei. Sie war die einzige Deutsche im Gewehrbereich mit einer Medaille. Jetzt war es an Daniel, sich seinen Wunsch zu erfüllen. Er hatte im Training einiges mit dem Abzug und dem Abzugsfinger ausprobiert. Nun musste sich das auch im Wettkampf bewähren. Leider war das aber nicht erfolgreich, was sich in der ersten Serie widerspiegelte. Daniel stellte um und die Aufholjagd begann. Am Ende standen 628,9 Ringe zu Buche. Im letzten Durchgang kamen noch vier Deutsche und es war Warten angesagt. Am Ende hat es gereicht. Daniel war bester Deutsche im Luftgewehr, so dass auch er sein Ticket für den Weltcup in München gelöst hatte.
Der Leitender PSSB-Landestrainer Rüdiger Wirtz zeigte sich mit den Ergebnissen und auch mit dem Auftreten aller PSSB-Sportler*innen hochzufrieden. Ständig auf Topniveau ist nicht möglich. Es ist schon eine ganz andere Hausnummer, neben Europa- und Weltmeister*innen zu bestehen. Insgesamt ein lehrreicher und interessanter Wettkampf in Pilsen, den der PSSB für 2026 im Auge behält. Man wird sehen, wie sich das Jahr 2025 entwickeln wird und vielleicht wird das PSSB-Präsidium dann weitere Sportler*innen für Pilsen im Jahr 2026 zulassen. Ein Start in Pilsen zwischen all den internationalen Schützen bringt viel.