RLP-Meisterschaften in Mainz: Markov und Hillenmeier siegen

15.06.2023 –  Tennisverband Rheinland-Pfalz

Steffen Hillenmeier dominierte das Finale der rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften und bezwang den zehn Jahre jüngeren Tristan Reiff (TC BW Bad Ems) mit 6:2 und 6:3. Damit holte sich der Oberligaspieler des TSC Mainz den Titel. Martina Markov ist erstmals rheinland-pfälzische Tennismeisterin der Damen. Dank klarer Leistungssteigerung gegenüber dem Halbfinale setzte sich die Ingelheimerin im Endspiel gegen Liv Maja Röstel (TC RW Kaiserslautern) souverän mit 6:3, 6:1 durch.

Eine gute halbe Stunde lang hatte Hillenmeier sich mit Daniel Kirchner, seinem Mannschaftskollegen vom TSC Mainz, eingespielt. Das bekam Finalgegner Tristan Reiff zu spüren, der an Position eins gesetzte Hillenmeier ließ lediglich zu Beginn des zweiten Satzes Zweifel an einem glatten Sieg aufkommen – zerstreute diese aber rasch und gewann das Match und auch den Titel. „Das ist bemerkenswert“, sagte Jan Hanelt, Präsident des Tennisverbands Rheinland-Pfalz (TVRP), bei der Siegerehrung. Reiff bot zum Abschluss nicht seine stärkste Leistung – die hatte er im Halbfinale beim 3:6, 7:5, 10:8 gegen den Mutterstädter Max Amling gezeigt. Der Mainzer setzte sich mit 6:3, 6:1 im Vorschlussrundenmatch gegen Niklas Noll (TC Pfeddersheim) durch. Im Finale ließ Hillenmeier keine Zweifel aufkommen, dass er das Geschehen bestimmen wollte. Auf den ersten Blick schienen die beiden Kontrahenten einander in Sache Schlaghärte in nichts nachzustehen, die präziseren Bälle auch aus der Defensive heraus spielte allerdings der Mainzer. Das verhalf ihm zum ersten Break (2:1), erst zum 5:2 gab er im ersten Satz noch ein Spiel ab. In Schwierigkeiten brachte Hillenmeier seinen Gegner zudem mit einer Reihe von Stopps, die lange Zeit nur zwei Verläufe kannten: Entweder Reiff sprintete vergebens oder Hillenmeier hatte eine Plan B für den Fall, dass der Ball zurückkam. Dann punktete er wahlweise mit einem Crossschlag auf die freie Seite, einem Longlineball oder einem Lob. Doch Reiff kämpfte, und er stellte seine Taktik um. „Ich wollte öfter ans Netz gehen“, sagte er, „das hat ja auch eine Zeitlang gut geklappt.“ In der Tat gelang diesmal ihm ein Break zur 3:1-Führung, Hillenmeier kam mit dem aggressiveren, mutigeren Auftreten zunächst nicht zurecht. „Es war klar, dass er mehr Druck machen würde, er hat auch einige Bälle besser getroffen als im ersten Satz. Deshalb ist der zweite erst mal in die falsche Richtung gelaufen, das war nicht so entspannt.“ Doch Hillenmeier verwandelte seinen zweiten Matchball mit einem Überkopfball, es war gleichzeitig das dritte Break, das er sich im zweiten Satz holte. Den Siegerscheck über 1.000 Euro nahm er gerne entgegen, das Lob des Verbandspräsidenten ebenfalls.

Was mit langen Grundlinienduellen begann, nahm im zweiten Satz gehörig an Fahrt auf und endete mit einem Ass – danach stand Martina Markov als rheinland-pfälzische Tennismeisterin fest. Die 19-Jährige setzte sich im Finale gegen die ein Jahr jüngere Liv Maja Röstel (TC Rot-Weiss Kaiserslautern) durch. Vergessen war das mühevolle Halbfinalmatch gegen Jil Hassinger (TC Weiss-Rot Speyer), über das sie am liebsten den Mantel des Schweigens gedeckt hätte. „Jeder zweite Ball war ein Fehler“, sagte Markov – was ein Grund für den Verlust des ersten Satzes mit 1:6 war. Zwar setzte sich die Nummer zwei der Setzliste gegen die Nummer sieben in den folgenden Durchgängen mit 6:4 und 10:4 durch. Aber ihr war klar, dass sie sich steigern musste, um im Endspiel gegen Überraschungsfinalistin Röstel keine böse Überraschung zu erleben. Doch Röstel ließ sich nicht beeindrucken, sondern nahm prompt Markov den Aufschlag ab. Bis zum Ende des Durchgangs verliefen die Spiele knapp, die Favoritin hatte stets das bessere Ende für sich. Danach war der Punkt, an dem sie überzeugt war, dass nichts mehr anbrennen würde, schnell erreicht: „Nach dem 1:0 im zweiten Satz war ich mir relativ sicher. Bis dahin hatte es viele enge Momente gegeben, das war nicht einfach. Aber dann habe ich ziemlich souverän gespielt.“ Es mochte auch mit ihren harten Matches in Viertel- und Halbfinale zu tun haben, dass Röstel im zweiten Satz nach dem Ausgleich zum 1:1 nichts mehr zuzusetzen hatte. Gegen die an drei gesetzte Vorjahresfinalistin Aiva Schmitz (TC Landstuhl) war sie nach 0:6 zurückgekommen und mit 7:5, 10:2 vom Platz gegangen. Im Halbfinale gegen Turnierfavoritin Sarah Müller (BASF TC Ludwigshafen) ging es noch enger zu. Röstel gewann 6:4, 4:6, 10:8. Mit den Leistungen, die sie auf der TSC-Anlage abgeliefert hatte, könne sie sehr zufrieden sein. „Als Achte der Setzliste ins Finale zu kommen, ist auch nicht schlecht.“