Rheinlandmeisterschaften in Koblenz: Reiff und Eigelsbach holen Titel

14.06.2023 –  Tennisverband Rheinland

Durchgängiger Sonnenschein, sommerliche Temperaturen und bestens präparierte Plätze: Die 72. Auflage der Rheinland-Meisterschaften im Tennis glänzte nicht nur mit idealen äußeren Bedingungen, sondern bot darüber hinaus über drei Tage hochklassige und oftmals spannende Spiele, wenngleich die Finals bei den Damen und Herren davon eine Ausnahme machten.

Insgesamt knapp 150 Spieler*innen hatten verteilt auf 14 Konkurrenzen für die traditionell an Pfingsten ausgetragenen Meisterschaften gemeldet. Zwei der jüngsten Akteurinnen überhaupt standen sich dabei im Finale der Damen gegenüber, wo die 14-jährige topgesetzte Emily Eigelsbach (HTC Bad Neuenahr) auf die ein Jahr jüngere Amy Waschulewski (3, Andernacher TC) traf. Beide Spielerinnen aus dem Kader des Tennisverbandes Rheinland (TVR) gehören bundesweit zu den größten Talenten in ihrem Jahrgang und nehmen bereits regelmäßig an internationalen Juniorenturnieren teil. Es konnte also durchaus ein spannendes Spiel erwartet werden. Eine Erwartung, die sich allerdings nur zu Beginn mit vielen langen Ballwechseln erfüllte. Mit zunehmender Spieldauer dominierte die nahezu fehlerfrei aufspielende Eigelsbach und setzte sich am Ende nach einer starken Leistung deutlich mit 6:2 und 6:1 durch. „Nachdem ich heute Morgen im Halbfinale noch etwas müde war und im Champions-Tiebreak bereits mit 4:8 hinten lag, habe ich im Finale richtig gut gespielt. Es lief von Anfang bis Ende einfach super“, sagte Eigelsbach.

Im Finale der Herren waren die Rollen auf dem Papier bereits im Vorfeld wesentlich klarer verteilt. Hier duellierte sich der topgesetzte Favorit Tristan Reiff (TC BW Bad Ems) mit Raphael Weiler (4, HTC Bad Neuenahr), der in seinen drei Spielen zuvor jeweils in den Champions-Tiebreak musste. Auch im Finale zeigte Außenseiter Weiler unter anderem mit einem Becker-Hecht zwar ein großes Kämpferherz und gab keinen Punkt verloren, letztendlich musste er sich aber dem druckvollen Grundlinientennis von Reiff 2:6 und 2:6 geschlagen geben. Für Reiff, der 2022 mehrere Monate mit einer Leistenverletzung ausgefallen war, ist der Rheinland-Meistertitel vor einem vollgepackten Sommer ein wichtiger Erfolg. „Raphael ist ein guter Freund, was die Sache mental nicht einfach gemacht hat. Nach einem holprigen Start habe ich mein Spiel durchgezogen und bin glücklich, wieder in Form und größtenteils gesund zu sein. Der Erfolg gibt mir Selbstvertrauen für den restlichen Sommer“, kommentierte Reiff, der sich neben den Einsätzen in der Oberligamannschaft des TC BW Bad Ems nun bei einigen Profiturnieren erste Sporen verdienen möchte.

Reiff hatte darüber hinaus doppelten Grund zur Freude, schließlich gewann er auch im Doppel an der Seite von Mannschaftskamerad Flynn-Tjark Baumert gegen Julian Franzmann (TC BW Bad Ems) und Oliver Rozehnal (TC BW Bad Kreuznach) mit 7:5 und 6:0 ebenfalls den Titel. In der Doppelkonkurrenz der Damen setzten sich im spannendsten Endspiel der diesjährigen Meisterschaften Allegra Junge (TC Trier) und Mia Keuler (HTC Bad Neuenahr) denkbar knapp mit 7:6, 4:6 und 11:9 gegen Katharina Weber (HTC Bad Neuenahr) und Waschulewski durch.

Verbandstrainer Sascha Müller: „Das war über die gesamten drei Tage hinweg tolles Tennis. Ich freue mich besonders, dass viele unserer Kaderspieler unter die letzten Vier gekommen sind und teilweise die Titel unter sich ausgemacht haben.“ Neben den Konkurrenzen bei den Damen und Herren wurden Wettbewerbe in sieben Altersklassen (ausschließlich bei den Männern) ausgetragen und es fanden drei LK-Turniere statt. Als besonderes Highlight erwies sich zudem wieder einmal ein Kleinfeldturnier für die Jüngsten (U7-U9). Am Ende von drei vollgepackten Tennistagen auf der Anlage des VfR Koblenz, auf der in diesem Jahr ausschließlich gespielt wurde, zog TVR-Vizepräsidentin Dr. Kristina Weber ein positives Fazit. „Wir haben in diesem Jahr auf Wunsch der Spieler alles etwas komprimiert und konnten dennoch gut im Zeitplan bleiben. Die Anzahl der Aktiven war minimal höher als im Vorjahr, wodurch wir zufrieden sind, wenngleich wir uns gerade von den höherklassigen Spieler*innen eine noch größere Resonanz wünschen würden.“