Letzter Jahresabschluss des HVR?

05.12.2023 –  Handballverband Rheinhessen

Zum wahrscheinlich letzten Mal feierte der Handballverband Rheinhessen (HVR) in der Mainzer Brauerei Kuehn Kunz Rosen einen Jahresabschluss mit seinen Mitarbeiter*innen. Wenn alles normal läuft, wird es Ende des nächsten Jahres den HVR nicht mehr geben, sondern der Bezirk Rheinhessen ein Teil des neuen Handballverbands Rheinland-Pfalz sein. Ob es so kommt, wird sich noch vor Weihnachten entscheiden.

 Der HVR hat alle seine Vereine und stimmberechtigten Mitglieder zu einem außerordentlichen Verbandstag geladen. Dort soll der Beschluss gefasst werden, dass der HVR sich im nächsten Jahr am Zusammenschluss der drei rheinland-pfälzischen Handballverbände beteiligt. Dies soll dann voraussichtlich Ende Februar über die Bühne gehen. Dann werden alle drei Verbände zeitgleich einen außerordentlichen Verbandstag abhalten, bei dem das Rheinland und Rheinhessen den Beitritt zum Pfälzer Handballverband beschließen, der sich dann im Anschluss in Handballverband Rheinland-Pfalz umbenennt.

Die Gründe für diese Vorgehensweise sind steuerlicher Natur, da ansonsten ein komplett neu gegründeter Verband hohe Grunderwerbssteuer für die Übernahme der Pfalzhalle in Haßloch bezahlen müsste. Diese ist im Besitz des Pfälzer Handballverband und soll auch Sitz des Handballverbands Rheinland-Pfalz werden. Für HVR-Präsident Mathias Solms, gibt es nach langer Vorarbeit keine Alternative mehr zu diesem Vorgehen. Auch wenn im Rheinland noch Gegenwehr und viele kritische Stimmen zu vernehmen sind – der HVR und die Pfälzer sind sich einig. „Sollte sich das Rheinland dagegen entscheiden, stehen die Pfalz und Rheinhessen für einen Zweier-Zusammenschluss bereit.“ Sollten sich entgegen aller Erwartungen die Mitglieder des HVR gegen den Zusammenschluss entscheiden, ist für Solms klar, dass er sein Amt zur Verfügung stellen wird und andere dann eine alternative Zukunft planen müssen. „Für mich gibt es kein Zurück. Eine Satzung, Durchführungsbestimmungen und alle Ordnungen sind ausgearbeitet und den Vereinen zur Begutachtung zugestellt. Ich gehe davon aus, dass wir diesen Weg jetzt zusammen gehen.“

Wie es im neuen Verband dann laufen wird und welche Mannschaften in welchen Ligen spielen, war bei der Jahresabschlussfeier eines der Hauptthemen, über das diskutiert wurde. Neben gutem Essen, gutem Bier und Fachsimpelei gab es aber auch einige Ehrungen für verdiente Mitarbeiter des Verbands. Solms zeichnete Stefanie Scharff, Heiko Hemmersbach (beide HC Gonsenheim), Ralph Günzel, Benjamin Laake (beide SF Budenheim) und Peter Schmidt (HV Weisenau) mit der HVR-Ehrenmedaille in Bronze aus. Harald Eymert (HC Gonsenheim), Tobias Küsters (SG Saulheim) und Jürgen Haas (SF Budenheim) erhielten die Ehrenmedaille in Silber. Mit Verspätung nahm auch noch Klaus Neuhaus die Medaille in Bronze entgegen, mit der er bereits im Vorjahr bedacht worden war.

Weitere Auszeichnungen nahm Solms Vorgänger und heutiger Präsident des Sportbunds Rheinhessen, Klaus Kuhn, vor. Er überreichte die SBR-Ehrennadel in Bronze an Michael Krolla (GW Büdesheim) und Hans Wilhelm Montag (HSG Worms) sowie die Ehrennadel in Silber an Michael Küsters (SG Saulheim). Leer ausgehen musste an diesem Abend aber keiner, denn die gute Finanzlage des Verbandes ermöglichte es dem Präsidium, mit Unterstützung von Ex-Handballer Uwe Bonewitz allen Mitarbeitern als Dankeschön einen Gutschein für das Sporthaus Bonewitz zu überreichen.