Turnerinnen des TV Moselweiß steigen in die 3. Bundesliga auf
12.01.2022 – Anja Seegler
Der Weg zum Aufstieg begann steinig. Die Turnerinnen mussten im Rahmen der Coronaverordnung Ende Oktober 2020 zunächst in einen sechsmonatigen Lockdown gehen. Als das Turnforum Asterstein wieder öffnete, wurde die Trainingsstätte kurz darauf wegen Schimmelbefalls sechs weitere Wochen geschlossen. „Erst Anfang Juli 2021 konnten wir die Vorbereitung für die Regionalliga aufnehmen“, erläuterte Seegler.
Beim ersten Aufeinandertreffen der Regionalligisten der Deutschen Turnliga am 3. Oktober in Mannheim gelang den Turnerinnen mit 172,30 Punkten und Platz eins, der mit zwölf Tabellenpunkten belohnt wurde, der perfekte Einstieg in die Saison. Beim zweiten DTL-Wettkampf in Heidelberg galt es für die Mädchen im Alter von 14 bis 29 Jahren, die Tabellenspitze zu verteidigen. „Wir hatten zwar mehr Druck als in Mannheim, weil man uns jetzt auf dem Schirm hatte“, erläuterte Sina Klein, Teamsprecherin der Moselweißer. „Aber auch mehr Selbstvertrauen, weil wir wussten, dass wir gewinnen können.“
Das gelang dem Traditionsverein mit Bravour. Mit 172,15 Punkten folgte der zweite Sieg im zweiten Wettkampf. Der TVM führte die Tabelle mit 24 Punkten vor dem TSV Buchholz mit 20 Punkten und der KTV Dortmund mit 14 Punkten an. „Und plötzlich war klar, dass wir beim letzten Wettkampf in Ahaus den Aufstieg in die dritte Liga schaffen könnten“, berichtete Co-Trainer Benjamin Seegler. „Mit dem Druck sind die Mädchen sehr gut umgegangen.“ Der Einstieg am Sprungtisch lief mit 48,95 Punkten und nur 0,3 Punkten Rückstand auf Dortmund und Großhansdorf optimal. Am Stufenbarren überzeugten die Turnerinnen aus dem Koblenzer Stadtteil auf ganzer Linie. Mit 38,75 Punkten gewannen sie die Gerätewertung deutlich und führten zur Halbzeit vor Buchholz. „Am Schwebebalken haben wir uns zu viele Stürze geleistet“, bedauerte Kejra Asanlli, der Youngster im Team.
Die mitgereisten Fans fieberten beim abschließenden Bodenturnen bei jeder Übung mit. Stein sicherte mit der Tageshöchstwertung von 12,25 Punkten als letzte Turnerin am Boden den zweiten Platz für den TV Moselweiß hinter dem SV Großhansdorf. „Nach zwei Siegen und Platz zwei sind wir mit 34 Tabellenpunkten Meister der Regionalliga Nord, Buchholz auf Rang zwei erturnte 28 Punkte und der drittplatzierte Großhansdorf 20 Punkte“, analysierte Seegler. „Das zeigt die Konstanz, mit der wir die drei Wettkämpfe bestritten haben.“ Doppelten Grund zur Freude hatte Julia Stein, die Topscorerin der Regionalliga Nord wurde.