Sportbund Rheinland feiert Jubiläum mit Festakt im Theater Koblenz

„Der Sport muss deutlicher machen, welche Bedeutung er für die Gesellschaft hat“

13.05.2024 –  Sportbund Rheinland

Nach 75 Jahren kehrte der Sportbund Rheinland (SBR) für einen kurzweiligen und inspirierenden Festakt an die historische Stätte seiner Gründung zurück. Doch anders als die Rückkehr ins Theater Koblenz vermuten lässt, lag der Fokus der Veranstaltung nicht auf dem Rückblick auf die erfolgreichen letzten Jahrzehnte des SBR.

  • Jennifer Schumacher (vorne) und Luca Christ zeigten mit ihren Cyr-Wheels eine beeindruckende Show.

Blick geht in die Zukunft

„Vielmehr haben wir uns auf die Jubiläums-Agenda geschrieben, im Jahr 2024 vom „Jetzt" ausgehend auf die Zukunft des organisierten Sports und des Sports im Allgemeinen zu blicken“, machte SBR-Präsidentin Monika Sauer bereits in ihrer Begrüßung deutlich.

Besonders ersichtlich wurde dies im Festvortrag von Michael Mronz. „Die größte Bewegung im Rheinland ist nicht der Karneval, sondern der Sport“, veranschaulichte der gebürtige Kölner die aktuelle Bedeutung des Sports, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass „der Sport deutlicher machen muss, welche Wichtigkeit und welche Bedeutung er für uns als Gesellschaft hat.“ Und das nicht nur, weil der Sport die größte Friedensbewegung der Welt sei. Das IOC-Mitglied mahnte an, dass der Sport zuletzt häufig als Stellvertreter für Themen instrumentalisiert wurde, die die Politik nicht in der Lage war zu regeln. „Der Sport ist nicht für die Politik da, sondern die Politik ist für den Sport da,“ erinnerte Mronz.

  • Festredner Michael Mronz sprach über die Zukunft des Sports.

Digitalisierung bietet Chance für Sportvereine

Wie der Sport in 75 Jahren aussehen wird, vermochte der Vermarkter des CHIO in Aachen, dem größten Reitturnier der Welt, nicht zu prognostizieren. Er ist sich aber sicher, dass die Digitalisierung und besonders die KI in nächsten Jahren große Chancen für den Sport mit sich bringt. „Die KI bietet Vereinen die Möglichkeit, virtuelle Realitäten, personalisierte Trainingspläne und innovative Programme anzubieten“, nannte Mronz einige Beispiele. Dennoch wird auch die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls ein wichtiger Baustein der Vereinsarbeit bleiben.

Für musikalische Abwechslung auf der von Stefan Blaufelder-Bredenbeck, Abteilungsleiter Kommunikation beim SBR, moderierten Veranstaltung sorgte Jonny Götze. Der Liedermacher spielte neben eigenen Stücken auch ein stimmungsvolles Medley aus deutschen Hits der letzten 75 Jahre, welches das Publikum zum Mitsingen animierte.

„Rings in Motion“ begeistern Gäste

Ganz ohne sportliche Highlights durfte ein Jubiläum beim Sportbund Rheinland natürlich auch nicht auskommen. Luca Christ, ehemaliger Junioren-Weltmeister im Rhönrad vom VfL Lahnstein, wirbelte mit seiner Partnerin Jennifer Schumacher im bunt beleuchteten Cyr-Wheel über die Bühne. „Rings in Motion“, wie sich das Duo nennt, sorgte so für Erstaunen und Begeisterung bei den knapp 200 geladenen Gästen.

  • Auf der Bühne des Theaters Koblenz (v.l.): SBR-Präsidentin Monika Sauer, Laura Lehne, Staatssekretärin Simone Schneider, Michael Mronz und Jonny Götze.

Forderung nach mehr Unterstützung an der Basis

Anstelle der bei solchen Veranstaltungen üblichen und oft ausufernden Grußworte, bat Moderator Stefan Blaufelder-Bredenbeck Staatssekretärin Simone Schneider, SBR-Präsidentin Monika Sauer, Laura Lehne (Geschäftsführerin des TuS Mosella Schweich) und Luca Christ anschließend zur Talkrunde auf die Bühne. „Wir hatten eine sehr gute Zusammenarbeit in den letzten Jahren. Ich wünsche mir, dass wir weiter Seite an Seite die Herausforderungen bewältigen“, stellte Schneider die Kooperation von Politik und Sport in Rheinland-Pfalz in den Vordergrund. Sauer, die das Ehrenamt quasi als „Fulltime-Job“ betreibt, wünschte sich weiterhin offene Ohren beim Ministerium für die Belange des Sports: „Wir machen die Arbeit für unsere Mitglieder und Vereine. Wir brauchen das Geld an der Basis.“

Direkt von der Basis wusste Lehne, Gewinnerin des Ehrenamtsförderpreises 2023 zu berichten. Sie kritisierte unter anderem die öffentliche Zugänglichkeit von Sportstätten vor Ort und wünschte sich niedrigschwelligere Förder- und Zuschussmöglichkeiten für Sportvereine. Rhönradturner Christ berichtet von einem enormen finanziellen Aufwand für Ehrenamtler und erhoffte sich eine bessere Förderung von Randsportarten. Egal ob Leistungssportler, Vereinsmanager oder Übungsleiter, „das Wichtigste ist, Spaß und Freude an dem zu haben, was man macht“, waren sich Lehne und Christ am Ende einig.

Danke an alle Engagierten

75 Jahre Sportbund Rheinland – das wäre natürlich nicht möglich ohne die unzähligen Ehrenamtler in den Vereinen und Fachverbänden. So endete die rundum gelungene Jubiläumsveranstaltung auch mit einem herzlichen Dank an alle, die sich im organisierten Sport engagieren.

Fotos: Sportbund Rheinland / Thomas Frey