Das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ blickt mit einer Wanderausstellung auf sein 30-jähriges Jubiläum in Rheinland-Pfalz zurück
30 Jahre und 30 Gesichter
Im Rahmen der Aktionswoche „Sport lebt Vielfalt“ fiel am 07.11.22 der Startschuss für die Wanderausstellung zu „30 Jahre und 30 Gesichter“. Als erster Ausstellungsort fungierte das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI). Auch beim Sportbund Rheinland in Koblenz konnte man sie bereits bestaunen. Aktuell steht die Ausstellung in Mainz im Ministerium des Innern und für Sport (MdI). Das Team von Integration durch Sport freut sich, dass in diesem Zusammenhang auch der Minister des Innern und für Sport, Michael Ebling als neues Gesicht Teil der Wanderausstellung geworden ist.
Wo die Ausstellung bereits zu sehen war und aktuell zu sehen ist und welche „prominenten Gesichter“ dabei ihre ganz persönliche Geschichte zu „30 Jahre Integration durch Sport“ erzählen, seht ihr in unserer Galerie.
Stationen der Wanderausstellung
07.11.-14.12.22: Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration, Mainz
15.12.22-15.02.23: Sportbund Rheinland, Koblenz
Als zweiter Ausstellungsort war der Sportbund Rheinland unter anderem mit der Geschichte der Präsidentin Monika Sauer dran.
23.02.23-04.04.23: Ministerium des Innern und für Sport, Mainz
04.04.23-16.05.23: Sportbund Pfalz, Kaiserslautern
16.05.23-15.06.23: Fußballverband Rheinland
16.-18.06.23: Rheinland-Pfalz Tag Bad Ems
22.06.23: Preisverleihung "Projekt Vielfalt" bigFM, Schloss Saarbrücken
05.-18.07.23: Deutscher Olympischer Sportbund, Frankfurt
18.07.23-08.08.23: Turnerjugendheim Annweiler
17.08.23-12.09.23: Ausstellung „Sport verbindet – Unsere Sportvereine als Integrationsort“ - 'Museum im Westrich', Ramstein-Miesenbach
15.09.23: Interkulturelle Woche Mainz, Podiumsdiskussion des Beirats für Migration und Integration: Vielfalt leben - gleichbehandeln!
19.09.23-10.10.23: Sportschule Schifferstadt
10.10.23-09.11.23: Sportschule Edenkoben, Südwestdeutscher Fußballverband
11.11.2023: ZDF-Sendezentrum Mainz, Veranstaltung 'Vielfalt. Gewinn und Herausforderung für ALLE im Sport.'
ab 28.02.2024: Haus Rheinland-Pfalz Oberjoch
Wie alles begann...
...und sich entwickelte
Ein genaues Gründungsdatum des heutigen Bundesprogramms „Integration durch Sport lässt sich nicht ausmachen. Am Anfang stand der Wunsch, über den Sport die Integration von Aussiedlern*innen zu ermöglichen, die Ende der 80er Jahre aus den vielen Staaten der sich auflösenden UdSSR nach Deutschland kamen. Allein 1988 waren es über 200.000 Menschen.
1989 - Startschuss: "Sport für Alle - Sport mit Aussiedlern"
- Aus der Idee entstand im Zusammenspiel zwischen dem damaligen Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Hans Hansen, und Bundesinnenminister Dr. Wolfgang Schäuble das erste Konzept für das Projekt „Sport mit Aussiedlern“. Es wurde im Juni und Juli 1989 mit der Einstellung einer Bundeskoordinatorin beim DSB und acht Regionalkoordinator*innen bei den Landessportbünden in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen ins Leben gerufen.
- In Dr. Schäuble wurde ein starker Fürsprecher gefunden, der auf die Integrationskraft des Sports vertraute und sich politisch für die Finanzierung des Projektes stark machte. Es wurden Sportmobile angeschafft und schon bald wurden diese Fahrzeuge als niedrig-schwellige Kontaktpunkte eine bekannte Erscheinung in den damaligen Aussiedlerheimen.
- Die Geschichte hat längst die einfachen Anfänge mit den Sportmobilen überholt. Schon zwei Jahre nach dem Start wurde das Programm auf die fünf neuen Bundesländer ausgedehnt. Längst bilden nicht mehr nur Aussiedler*innen den Schwerpunkt der Arbeit der Starthelfer*innen, sondern alle Menschen mit Migrationsbiografie.
2002 - Namenswechsel: "Integration durch Sport"
- Mitte der 90er-Jahre waren in den Übergangswohnheimen auch
Asylbewerber*innen untergebracht. Damit änderte und erweiterte sich die Zielgruppe des Projekts "Sport mit Aussiedlern". Gegen diese Abgrenzung und Unterscheidung stellten sich die Programmmitarbeiter*innen. Die Fördermöglichkeiten und die gleichberechtigte Teilhabe am Sport sollte für alle möglich sein. - 2002 wurde dann schließlich das Projekt von "Sport für alle - Sport mit Aussiedlern" in Bundesprogramm "Integration durch Sport" umbenannt und die Zielgruppe erweitert. Das war ein ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
- Die Kooperation mit Netzwerkpartnern wie den Kirchen, der Polizei oder sozialen Einrichtungen wurde gezielt gesucht. Im gesamten Projektzeitraum war es dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat zu verdanken, dass die Arbeit im bewährten Umfang fortgeführt und die finanzielle Förderung konstant aufrecht erhalten werden konnte.
2009 - Jubiläum: Integration durch Sport wird 20 Jahre alt
In über 20 Jahren Arbeit in der Thematik „Integration durch Sport“
ist hier eine besondere Integrationskultur entstanden – ein Werte und
Handlungssystem hat sich entwickelt und stellt sich einer
permanenten Veränderung.
2015 - Herausforderung: "Flüchtlingswelle"
- Mit der sogenannten "Flüchtlingswelle" 2015/ 2016 reisten 1,5 Millionen Flüchtende in die Europäische Union ein.
- Auf die gesamtgesellschaftliche Auswirkung dieser Fluchtbewegung und die steigende Anzahl der Asylbewerber*innen reagierte die Bundesregierung, und damit auch das BMI und das BAMF, mit der Verdopplung der finanziellen Förderung des Programms "Integration durch Sport". Es konnte mehr Personal eingestellt, mehr integrative Vereinsprojekte gefördert, mehr Beratungsarbeit geleistet und mehr Qualfizierungsangebote geschaffen werden.
- Bundeskanzlerin Angela Merkels "Wir schaffen das!" ist für diese Zeit eine markante und bezeichnende Aussage, die ein gesamtgesellschaftliches Miteinander, Vertrauen aber auch Misstrauen auslöste.
2020 - 30 Jahre und Gesichter: Wir leben Vielfalt
Der Landessportbund feiert in diesem Jahr die 30-jährige Umsetzung des Bundesprogramms "Integration durch Sport" in Rheinland-Pfalz.
Ohne die zwischenmenschlichen Begegnungen, Freundschaften, individuellen Erfahrungen und das unermüdliche Engagement, wäre "Integration durch Sport" in Rheinland-Pfalz heute nicht das, was es ist. Diese Begegnungen der vergangenen 30 Jahre möchten wir in den kommenden Wochen mit 30 Gesichtern und ihren Geschichten sichtbar machen.
2022 - Startschuss für die Wanderausstellung
Der Startschuss fiel am 07.11.22 im Rahmen der Aktionswoche „Sport lebt Vielfalt“. Als erster Ausstellungsort fungierte das Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration (MFFKI) mit der Geschichte des Beauftragten für Migration und Integration Miguel Vicente.
Ob erfolgreich im Leistungssport, in der Betreuung beim Freizeit- und Breitensport oder in verantwortlicher Position in Politik und Wirtschaft: "Integration durch Sport" schreibt seine Erfolgsgeschichte in vielen Bereichen unserer Gesellschaft. Sinnbildlich dafür stehen die einzelnen Gesichter der unterschiedlichen Protagonist*innen. Hinter jedem verbirgt sich ein ganz besonderer Teil der vergangenen 30 Jahre "Integration durch Sport".
Ihre Geschichten sind Ausdruck für die unterschiedlichen Facetten des gesellschaftlichen Engagements und der Vielfalt im organisierten Sport. Nur wer ihre Gesichter kennt und ihre Geschichten hört, versteht was durch den Sport in den letzten Jahrzehnten erreicht wurde.
Werde auch Du Teil dieser Erfolgsgeschichte!
Damit möglichst viele Menschen die Ausstellung kennenlernen können, soll das XXL-Board in den kommenden Monaten an vielen verschiedenen Orten ausgestellt werden und um weitere Gesichter wachsen. Neben Menschen an der Basis, die sich jeden Tag für das Thema Integration stark machen, möchten wir möglichst viele Akteure des Programms mit einem Statement bzw. drei kurzen Fragen zu Wort kommen lassen.
Du kennst eine Einrichtung oder eine Veranstaltung, die sich prima für die Platzierung unserer Wanderausstellung eignen würde oder eine Person, die eine beispielhafte Geschichte zum Thema „Integration durch Sport“ in Rheinland-Pfalz berichten kann? Dann melde dich gerne bei unseren Ansprechpartner*innen, sie freuen sich über Anregungen und Ideen.
Mit seinen Förderungen unterstützt der Landessportbund rheinland-pfälzische Sportvereine in ihrem Engagement Angebote zu schaffen, die es Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligte ermöglicht am organisierten Vereinssport zu partizipieren.
Informiert Euch jetzt und schreibt mit Eurem Verein an einer eigenen Erfolgsgeschichte mit "Integration durch Sport". Unsere Ansprechpersonen beraten Sie gerne bei der Umsetzung erster integrativer Ideen und Angeboten in ihrem Sportverein.
Ansprechperson
Programmleiter „Integration durch Sport“
- c.buerkel@lsb-rlp.de
- Telefon
- 06131 2814-118
- Standort
- Geschäftsstelle Mainz
Programmreferentin „Integration durch Sport" Rheinhessen (in Elternzeit)
- l.engelhard@lsb-rlp.de
- Telefon
- 06131 2814-438
- Standort
- Geschäftsstelle Mainz