„Wissenschaftliche Unterstützung im Leistungssport“: Ergebnisse einer Online-Umfrage

12.06.2025 –  LSB-Pressestelle

„Wissenschaftliche Unterstützung im Leistungssport“ – so lautete der Titel einer Online-Umfrage, die der Landessportbund Mitte März unter seinen Leistungssport-Trainer*innen durchgeführt hat. „Es ging darum einen Eindruck zu gewinnen, welche wissenschaftlichen Quellen die Trainer*innen selbst nutzen, wie sie den Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Praxis wahrnehmen und wo sie noch Unterstützungsbedarf haben“, erläutert Dr. Janine Vieweg, Wissenschaftskoordinatorin in der LSB-Abteilung Leistungssport. Jetzt liegen die Ergebnisse vor.

Gute Rücklaufquote

Ziel der Online-Befragung war es, den Recherche- und Kommunikationsgewohnheiten der rheinland-pfälzischen Trainer*innen zu wissenschaftlichen Themen auf den Grund zu gehen. Konkret wurde nach Unterstützungsbedarfen bei wissenschaftlichen Themen und Bereichen sowie gewünschten Austauschformaten und Häufigkeiten des Austausches gefragt. Insgesamt wurden die Antworten von 42 Trainer*innen ausgewertet – was einer sehr passablen Rücklaufquote von 52 Prozent entspricht.

  • Trainer mit Basketball

    Ziel der Online-Befragung war es, den Recherche- und Kommunikationsgewohnheiten der rheinland-pfälzischen Trainer*innen zu wissenschaftlichen Themen auf den Grund zu gehen.

    Foto: Getty Images/Drazen Zigic

Online-Quellen beliebt

Gut die Hälfte der Trainer*innen arbeitet seit mindestens zehn Jahren oder länger in ihrem Beruf und ist überwiegend hauptamtlich angestellt. Zwei Drittel von ihnen hat ein Studium abgeschlossen. Die Trainer*innen informieren sich vor allem über Online-Publikationen (60 Prozent), Medienbeiträge (Fernsehen, Hörfunk, Print/54 Prozent) und via Social Media (54 Prozent) zu wissenschaftlichen Themen. Am meisten tauschen sie sich mit Kaderathlet*innen (88 Prozent), Heim-/Vereinstrainer*innen (81 Prozent) und ihren Landestrainer-Kolleg*innen (74 Prozent) aus.

Mehr Beratung erwünscht

Fast zwei Drittel der Trainer*innen würden sich dabei mehr Informationen in Sachen trainingswissenschaftlicher Beratung wünschen. „Das könnte zum Beispiel Trainingsplanung/-steuerung oder bestimmte Inhalte wie Ausdauer-/Kraft- oder Koordinationstraining beinhalten“, so Dr. Janine Vieweg. Gut die Hälfte würde gerne mehr sportpsychologische Beratung in Anspruch nehmen bzw. Kontakt zu Expert*innen aufbauen oder Wissen zu sportpsychologischen Themen vermittelt bekommen sowie mehr sportmedizinische Beratung in Anspruch nehmen, um Fragen zu klären wie: Welche Diagnostiken werden durchgeführt? Welche Regelungen gibt es zur Terminvergabe?

Neue Online-Workshops

Ganz konkret wünschen sich die Trainer*innen einen Newsletter mit aktuellen aufgearbeiteten Daten für ihre Sportart. Außerdem relevante sportartübergreifende Daten und Infos über sportartspezifische Studien im Jugendleistungssport sowie daraus abgeleitete Empfehlungen für die Praxis. „Dabei wünschen sich die Trainer*innen den Austausch in Form von persönlicher Beratung oder Workshops vor Ort (je 64 Prozent) oder über die Bereitstellung von Infos über Digitale Plattformen/Webseiten (48 Prozent)“, erklärt Dr. Janine Vieweg. „Am liebsten hätten sie einen regelmäßigen Austausch – etwa einmal im Quartal/Halbjahr – oder gezielt für spezifische Projekte und Fragestellungen.“

Telefonische Sprechstunde

Der LSB arbeite nun daran, sein Angebot an Workshops und/oder Online-Seminaren zu erweitern. Denkbar ist laut Dr. Janine Vieweg etwa eine Mini-Online-Reihe zum Thema „Talentsichtung“ in Kooperation mit der JGU Mainz. Zudem sollen die Strukturen für Austausch und Beratung ausgebaut werden. Beispielsweise bietet die Wissenschaftskoordinatorin künftig eine telefonische Sprechstunde an.

Weitere Infos

Eine PowerPoint mit den Projekt-Ergebnissen gibt es unter: https://www.lsb-rlp.de/themen/leistungssport/wissenschaftskoordination/lsb-projekte

Ansprechperson

Portrait von Janine Vieweg
Dr. Janine Vieweg

Wissenschaftskoordinatorin Leistungssport