Amtliche Wahlbenachrichtigung
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Sportbund Rheinhessen: Sport spielt bei Kommunalwahl fast keine Rolle

23.05.2024 –  Sportbund Rheinhessen

Sieben Verbandsgemeinden mit je zehn Parteien hat der Sportbund Rheinhessen im Zuge der Kommunalwahl 2024 mit sogenannten Wahlprüfsteinen angeschrieben. Ziel ist es, den Stellenwert des Sports in den Parteiprogrammen zu erfragen, denn über 290.000 Menschen sind Mitglied in den mehr als 850 rheinhessischen Sportvereinen. 

Somit sollte es also auch im Interesse der Kommunalpolitik sein, die große Wählerschaft und das für Fotos gern genutzte Umfeld des Sports zu unterstützen. Größtenteils ein Irrglaube, lautet die ernüchternde Antwort. Lediglich 20 Prozent der angeschriebenen Parteien in den Kommunen und Verbandsgemeinden in Rheinhessen haben geantwortet. Haben die restlichen 80 Prozent keine Antwort auf die Fragen des Sports und damit der größten Interessengruppe in Rheinland-Pfalz?

Ernüchternde Rückmeldequote

„Die Rückmeldequote der Parteienlandschaft ist ernüchternd. Es entsteht der Eindruck, dass die Unterstützung des Sports bei den Parteien entweder nur eine untergeordnete oder überhaupt keine Rolle spielt. Dies ist eine bittere Erkenntnis. Denn die Sportvereine gestalten die Zukunft aktiv mit und tragen dazu bei, dass Sport für alle ein integraler Bestandteil unserer Gesellschaft wird. Das Ehrenamt, die Sportvereine und Fachverbände bewegen die Sportler*innen zu Gunsten eines gesunden Lebensstils – und das tagtäglich“, so Sportbund Rheinhessen Präsident Klaus Kuhn.

„Die Wahlprüfsteine hatten das Ziel, die Parteien in den beiden Themenfeldern ‚Sportstätten‘ und ‚Vereinsentwicklung‘ zu abzuklopfen, wie sie den Sport ganz konkret unterstützen möchten. Dabei stellten wir Fragen zu Investitionen in marode Sportstätten, Unterstützung beim Bürokratieabbau sowie ganz offen, welche Rolle der Sport im Parteiprogramm spielt. Fragen, die unseren Mitgliedern auf der Seele brennen“, erklärt Thorsten Richter, Vorstand des Sportbundes Rheinhessen die Motivation für die Wahlprüfsteine. „Dass wir in dieser Form in weiten Teilen der Kommunalpolitik mit unseren Forderungen ignoriert werden, ist enttäuschend."

Stimme des Sports erheben

Der Sportdachverband aus Rheinhessen wird sich deshalb, zukünftig eingehender mit der Kommunalpolitik austauschen, wie Richter betont: „Ziel muss es sein, dass wir die Stimme des Sports erheben, dass sie gehört wird. Die Politik ist für die Bürger da, nicht umgekehrt. Es entsteht gerade der Eindruck, dass das von den angehenden Mandatsträgern aus den Augen verloren zu gehen droht.“

Immerhin 20 Prozent haben sich jedoch zu den Fragen geäußert. Diese Rückmeldungen möchte der Sportbund entsprechend aufarbeiten und seinen Mitgliedern grafisch und inhaltlich zur Verfügung stellen. „So können sich die Vereine, Funktionäre und Verbände einen Eindruck machen, wer sich für den Sport einsetzt“, so Kuhn. „Die uns vorliegenden Antworten werden transparent auf unserer Website für alle Mitglieder dargestellt. An diesen Aussagen können und möchten wir die Politik in der kommenden Legislaturperiode auch messen.“ Der Sportbund Rheinhessen hofft darüber hinaus, dass es aber nicht nur bei den Wahlkampfaussagen für den Sport bleibt, sondern er durch verbindliche Vereinbarungen den Weg in die Koalitionspapiere und -programme findet.

LSB-Fokus: Leistungssport in Mainz

Während der Sportbund Rheinhessen die Schwerpunkte im Breitensport sieht, hat der Landessportbund Rheinland-Pfalz den Leistungssport als Kernaufgabe. Deshalb hat der LSB für die Stadt Mainz ebenfalls Wahlprüfsteine aufgesetzt. Erst kürzlich wurde dazu der Leistungssportentwicklungsplan an die Stadt Mainz übergeben, um die Förderung des Leistungssports am Standort Mainz und in der Entwicklung von Athlet*innen in der Region voranzutreiben. 

„Auf Basis der Antworten von vier Parteien, die dem aktuellen Mainzer Stadtrat angehören, können wir eine große Unterstützung für die Umsetzung des Leistungssportentwicklungsplans erwarten“, folgert LSB-Vizepräsident Prof. Mark Pfeiffer. Ob die Förderungszusagen nach den Wahlen Eingang in ein Koalitionspapier finden, bleibe abzuwarten. Letztendlich werden die Parteien und deren Vertreter*innen daran gemessen werden. 

Social Media-Kommunikation ab 24. Mai

Bis zur Kommunalwahl am 09. Juni werden auf den Social Media-Kanälen des Sportbundes Rheinhessen und des LSB exemplarische Aussagen der Parteien veröffentlicht. Die Veröffentlichung startet am 24.05.

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