Verein setzt Projekt zur Prävention (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche um

1. FC Kaiserslautern erhält Landespräventionspreis

07.06.2024 –  LSB-Kommunikation

Für sein Engagement im Bereich der Prävention (sexualisierter) Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wurde der 1. FC Kaiserslautern am 6. Juni vom rheinland-pfälzischen Minister des Innern und für Sport, Michael Ebling, mit dem 1. Preis des Landespräventionspreises ausgezeichnet. Erfolgreiche Projekte zur Kriminalitätsvorbeugung werden seit 2012 vom Landespräventionsrat Rheinland-Pfalz prämiert und landesweit vorgestellt, um als Anregung und Vorbild für andere Initiativen zu dienen.

  • Gruppenfoto FCK Landespräventionspreis
    Quelle: Innenministerium RLP

Das Präventivprojekt des 1. FC Kaiserslautern zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter, seelischer und physischer Gewalt ist in mehr als drei Jahren mit vielen Ehren- und Hauptamtlichen im gesamten Verein erarbeitet worden. 

Vertrauensvolle Atmosphäre schaffen und Handlungssicherheit geben

Ziel des Projektes ist es, junge Menschen vor jeglicher Form von Gewalt zu schützen, sie zu stärken und eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sie sich bei Problemen an Erwachsene im Verein wenden können. Es zielt darauf ab, Handlungssicherheit und Qualifikation für alle Vereinsmitglieder zu gewährleisten und klare Kommunikationsstrukturen zu etablieren.

Um diese Ziele zu erreichen, wurden Maßnahmen wie die Vorlage polizeilicher Führungszeugnisse, Verhaltenskodizes, Fortbildungen, Partizipationsmöglichkeiten, Präventionsangebote und Notfallpläne implementiert. Hierzu wurde ein Kinderschutz-Konzept in Zusammenarbeit mit verschiedenen Abteilungen entwickelt und veröffentlicht.

„Auszeichnung große Würdigung“

„Der 1. FCK als mitgliedsstärkster Verein in Rheinland-Pfalz möchte mit dem Projekt innerhalb, aber auch außerhalb des Vereins für das wichtige Thema Kinderschutz sensibilisieren und eine ‚Hinschau-Kultur‘ etablieren. Die Auszeichnung ist eine große Würdigung dieses Themas, aber auch unserer Arbeitsgruppe. Es motiviert uns, diesen Weg weiterzugehen“, sagte Thomas Frey, Vorstandsvorsitzender des FCK bei der Preisverleihung. 

Mehr Informationen zum Projekt sind auf der Website des FCK zu finden.

Große Bandbreite des Engagements

Ebling lobte das Engagement hinter den ausgezeichneten Beiträgen. „Die Bandbreite der ausgezeichneten Projekte zeigt, dass Präventionsarbeit in allen Generationen und sämtlichen Lebensbereichen Früchte tragen kann: Sportvereine, die Kinder und Jugendliche über sexualisierte Gewalt aufklären, Theatergruppen, die sich für Inklusion starkmachen, und Menschen, die sich für diejenigen einsetzen, die sich für uns einsetzen. Für das vorbildliche Engagement bedanke ich mich bei den ausgezeichneten Initiativen und allen Beteiligten ganz herzlich“, so der Innenminister.

Weitere Preisträger*innen

Aufgrund von Punktgleichheit gibt es in diesem Jahr zwei 3. Preise.

2. Preis: Verein „Helfer sind tabu!“ für den Einsatz gegen Gewalt gegen Einsatzkräfte

Verbale und tätliche Übergriffe gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienstkräfte gehören zum Alltag dieser Berufsgruppen. Das Projekt „Helfer sind tabu!“ bringt das Thema in die öffentliche Diskussion und möchte Behörden, Organisationen und die Zivilgesellschaft für die Problematik sensibilisieren.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Sporthochschule Köln initiierte die Rettungsdienstbehörde im Landkreis Mainz-Bingen gemeinsam mit verschiedenen Rettungsdiensten und der Berufsfeuerwehr Mainz die Kampagne „Helfer sind tabu!“, um Gewalt gegen Einsatzkräfte zu verhindern und dieser entgegenzuwirken. Unter anderem wurde hierfür ein einheitliches Erfassungstool für Gewaltvorfälle implementiert, das im gesamten Rettungsbereich zur Verfügung steht und die systematische Erfassung und die Anzeige von Übergriffen erleichtert.

3. Preis: „Die Fridtjof-Nansen-Akademie in der Grundschule“ für die politische Bildung in der Schule

Die Fridtjof-Nansen-Akademie setzt sich dafür ein, politische Bildung bereits im Kindesalter zu etablieren, um langfristig eine friedliche demokratische Gemeinschaft zu erhalten, da die herkömmliche Demokratiebildung oft Jugendliche anspricht, obwohl sich das Demokratieverständnis schon im Kindesalter entwickelt.

Mit dem Projekt sollen Kinder lernen, ihre Meinung zu vertreten, verschiedene Meinungen zu akzeptieren, Kinderrechte zu verstehen und Medienkompetenz zu entwickeln, um Desinformation zu erkennen und zu bewältigen.

3. Preis: Kontaktstelle Holler für das Projekt „Kein Bock auf Nazis-Festival“

Die Kontaktstelle Holler möchte ein Zeichen gegen Rechtsextremismus setzen. Entstanden ist das Projekt, um auf die Situation in Bledesbach (Landkreis Kusel) aufmerksam zu machen, wo Neonazis versuchen, rechte Strukturen aufzubauen. Mit einem vielfältigen und inklusiven Programm organisieren die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ein Festival gegen Rassismus und den Rechtsruck.

Ziel des Projektes ist es, demokratische Werte zu stärken und sich gegen Anfeindungen gegenüber ausländischen und geflüchteten Menschen sowie anderen kulturellen und sozialen Gruppen auszusprechen. Durch Vorträge, Ausstellungen und Konzerte sollen die demokratischen Strukturen im Landkreis gefestigt und öffentlich sichtbar gemacht werden und ein buntes Kusel repräsentieren.

Gegen sexualisierte Gewalt im Sport

Auch der LSB setzt sich seit Jahren für den Schutz von jungen Menschen im Sportumfeld ein und bietet Unterstützung an.

Ansprechperson

Portrait von Oliver Kalb
Oliver Kalb

Ansprechperson Prävention Gewalt im Sport - Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik