„Freiwilligendienste stärken!“: LSB-Sportjugend ruft zur Unterstützung von Petition an Bundestag auf
13.06.2023 – LSB-Pressestelle
In der Petition fordern die Protagonist*innen eine Verdreifachung der Mittel durch Bund und Bundesländer, ein Taschengeld angelehnt an BAföG-Höchstsatz sowie einen Inflationsausgleich und die kostenlose Nutzung von Nah- und Fernverkehr. Außerdem mehr Wertschätzung durch Anrechnung auf Ausbildung/Studium wie Pflichtpraktikumsersatz oder doppelte Wartesemester. Ferner einen besseren Zugang zum Wohngeld und keine Anrechnung des Taschengelds bei Unterhalt und Sozialleistungen der Eltern/Geschwister. Nicht zuletzt macht sich die Freiwilligen-Lobby für ein vielfältigeres Platzangebot und einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste sowie die bessere Finanzierung von Seminaren stark.
„Am 16. Mai ist diese Petition beim Petitionsausschuss des Bundestages eingereicht worden“, sagt Florian Düx, Vorsitzender der Sportjugend Rheinhessen. „Seitdem ist es möglich, die Unterschriftenlisten herunterzuladen, auszudrucken und auf diesen zu unterschreiben. Nach der Überprüfung der Petition wird diese dann schließlich online freigeschaltet. Ab der Online-Freischaltung bleiben uns vier Wochen, um das Quorum von 50.000 notwendigen Unterschriften zu erreichen.“
Besondere Voraussetzungen, um die Petition zu unterstützen, gibt es nicht. Jede Person hat das Recht, eine Petition zu unterschreiben – unabhängig davon, ob er oder sie volljährig ist. Wer die Petition unterstützen will, kann sowohl Links zu der Petition teilen, aber auch physische Unterschriftenlisten auslegen. Zum Beispiel in seiner Einsatzstelle, auf dem Stadtfest oder bei Freund*innen.
Im Kern geht es bei der Petition darum, dass Freiwilligendienste im In- und Ausland attraktiver werden müssen. „Auch und gerade die Freiwilligendienste im Sport stärken die Zivilgesellschaft und wecken das Interesse an lebenslangem Engagement“, macht Susanne Weber, Abteilungsleiterin der Sportjugend Rheinland, deutlich. „Dieses gesellschaftliche Potenzial wird aber viel zu wenig genutzt.“ Nicht alle Menschen hätten die Möglichkeit, einen Freiwilligendienst zu leisten. Gleichzeitig fehle es gesellschaftlich an der nötigen Anerkennung und Wertschätzung für Freiwilligendienstleistende. „Das“, betont Susanne Weber, „müssen wir ändern.“
Die Teilnahme an einem Freiwilligendienst ist zu oft vom finanziellen Hintergrund der Person abhängig. Gerade junge Menschen aus einkommensschwachen Familien können trotz Interesse keinen Freiwilligendienst leisten. Dieses Problem wird durch Inflation und steigende Lebensunterhaltskosten weiter verschärft. Somit wird soziale Ungleichheit im Freiwilligendienst verstärkt. „Deshalb benötigten Freiwilligendienstleistende endlich ein deutlich höheres Taschengeld – angelehnt an den BAföG-Höchstsatz – sowie einen Inflationsausgleich“, erklärt Florian Düx. „So werden finanzielle Hürden und Exklusion abgebaut.“
Zudem mangelt es an gesellschaftlicher Anerkennung und Flexibilität. Freiwilligendienstleistende engagieren sich für die Gesellschaft und sollten für ihre Leistung bessere Anrechnungsmöglichkeiten, wie Pflichtpraktikumsersatz oder doppelte Wartesemester, für ihre spätere Ausbildung oder Studium erhalten. Mehr Flexibilität braucht echte Teilzeitmöglichkeiten, indem unter anderem auch Menschen unter 27 Jahren ohne Nennung von Gründen eine Teilzeitmöglichkeit erhalten. Dazu bedarf es die Option, den Freiwilligendienst in einer Mehrjahresoption abzuleisten. Damit tatsächlich genügend Plätze für alle vorhanden sind, bedarf es eines Rechtsanspruchs auf einen Freiwilligendienstplatz. Nicht zuletzt muss das Angebot der Einsatzbereiche ausgeweitet und vielfältiger werden, sind die Initiatoren der Petition einig.
Mehr Informationen zur Petition „Freiwilligendienst stärken!“ unter https://www.sportjugend.de/.