Leeres Schwimmerbecken.
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Der Sport findet keine Berücksichtigung im Entlastungspaket 3 / DOSB und LSB rufen zu 20 Prozent Energieeinsparung im organisierten Sport auf

„Die Enttäuschung ist massiv.“

06.09.2022 –  LSB-Pressestelle

Das dritte Entlastungspaket enthält keine Hilfen für den organisierten Sport. Die Lobby des Sports scheint innerhalb der Bundesregierung Potential nach oben zu haben. Andere Bereiche, wie bspw. die Kultur, können in Milliardenhöhe auf Unterstützung aus dem Entlastungspaket zählen. 

Christof Palm, Hauptgeschäftsführer des Landessportbundes Rheinland-Pfalz (LSB) und Mitglied der DOSB-Task-Force „Energiekrise“ bewertet das Paket kritisch. „Die Hoffnung war groß, die Notwendigkeit ist riesig, die Enttäuschung ist massiv.“ Bereits als Aussagen zu Schließungen von Sportstätten durch den Deutschen Städtetag veröffentlicht wurden, formulierte der Sport, dass dieser mehr sei als eine Freizeitaktivität. „Der organisierte Sport leistet in schwierigen Situationen immer wieder seinen Beitrag, ob Flüchtlingskrise, ob Corona-Krise oder eben jetzt Energie-Krise. Da müssen im Gegenzug die Belange und Hilferufe des Sports bei allen Entscheidungen berücksichtigt werden“, so Palm weiter. 

Bei der Sportministerkonferenz in Hamburg wurde eine Erklärung verabschiedet, die klar machen sollten, dass der Sport eine gesellschaftliche Querschnittsaufgabe ist und in allen Bereichen mitgedacht werden müsse. „Davon ist in dem jetzigen Entlastungspaket nichts zu finden“, moniert der LSB-Hauptgeschäftsführer. 

Der LSB ruft trotzdem gemeinsam mit dem DOSB dazu auf, in den kommenden Monaten mindestens 20 Prozent Energie einzusparen, um pauschale Schließungen von Schwimmbädern und Sportstätten zu vermeiden. DOSB und LSB stellen den 90.000 Sportvereinen dazu einen nochmals überarbeiteten detaillierten Stufenplan mit Einsparpotenzialen in Sporthallen, auf Sportplätzen, in Funktionsgebäuden und ganz allgemeiner Natur zur Verfügung. 

„Der organisierte Sport leistet seinen Beitrag in dieser schwierigen Situation und übernimmt einmal mehr gesellschaftliche Verantwortung! Sport und Bewegung tragen entscheidend zum physischen und psychischen Wohlbefinden bei, Sport bringt Menschen zusammen und sorgt für den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, sagt DOSB-Präsident Thomas Weikert.  

Man erwarte von den Kommunen, den Sport bei allen Entscheidungen einzubinden, die ihn betreffen. So könne man gemeinsam bestmögliche Lösungen vor Ort entwickeln, falls Schließungen drohen.  

 „Der organisierte Sport kann mit seinen 90.000 Sportvereinen und den 27 Millionen Mitgliedschaften eine ungeheure Kraft entwickeln, auch beim Thema Energiesparen. Aber auch diese Kraft ist endlich“, sagt DOSB-Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester und fügt hinzu: „Nach mehr als zwei Jahren Pandemie sind die Reserven aufgebraucht, viele Vereine werden die explodierenden Energiekosten kaum stemmen können. Umso enttäuschender ist, dass der Sport im dritten Entlastungspaket der Bundesregierung keine Berücksichtigung gefunden hat. Es kann nicht sein, dass die Politik die Fehler der Corona-Pandemie wiederholt und die Bedeutung des Sports für die Gesellschaft so geringschätzt. Unsere Sportvereine brauchen eine spürbare finanzielle Entlastung.“ 

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