Fachforum „Integration durch Sport“ in Frankfurt: Gemeinsam Zukunft gestalten
25.09.2025 – Marlene Wienold
Haltung zeigen
Gleich zu Beginn unterstrichen DOSB-Vorständin Michaela Röhrbein und BAMF-Referatsleiter Daniel Dwars die Bedeutung des offenen Dialogs. Denn IdS steht mitten in bewegten Zeiten: Demographischer Wandel, finanzielle Unsicherheiten und wachsende antidemokratische Strömungen fordern das Programm heraus. „Vereinsarbeit braucht Sicherheit und stabile Strukturen – deswegen ist es das allerhöchste Ziel, dass wir diese bewahren und nachhaltig verankern können", so Dwars.
DOSB-Referentin für Demokratieförderung Nina Reip machte den "Umgang mit antidemokratischen Haltungen im Sport" zum Thema. Dabei wurde deutlich: Sport kann zwar parteipolitisch unabhängig, aber nie politisch neutral sein. Sportvereine können und müssen sich gegen die Unterwanderung durch antidemokratische Strömungen zur Wehr setzen. Fairness, Respekt und Anerkennung dürfen keine Floskeln sein, sondern sollten mit Inhalten gefüllt und im Verein gelebt werden. IdS kann hier als starker Anker wirken, der die Vereine und Verbände dabei unterstützt, Haltung zu zeigen und demokratische Prinzipien klar zu vertreten. Dazu kann auch die Anpassung der Vereinssatzung gehören.
IdS stellt die Weichen neu
Das Fachforum war zugleich Zukunftswerkstatt: Mit einer umfassenden Strategieanpassung stellt das Bundesprogramm "Integration durch Sport" die eigenen Leitplanken neu. Eine Arbeitsgruppe hat Zielgruppen geschärft, Strukturen überprüft und neue Schwerpunkte entwickelt. In einem interaktiven World Café gaben die hauptamtlichen Mitarbeitenden Feedback zu den bisher erarbeiteten Inhalten – was überzeugt, wo muss noch nachgebessert werden und welche Chancen ergeben sich? „2030 beginnt heute! Eine nachhaltige Integration in und durch den Sport braucht eine nachhaltige Strategie, die durch ein einheitliches Vorgehen auf Bundesebene bei gleichzeitigen, individuellen Gestaltungsspielräumen auf Länderebene gekennzeichnet ist“, brachte es Marco Arsenijevic, kommissarischer Fachbereichsleiter Sport und Gesellschaft sowie Programmleiter von IdS im LSB Sachsen auf den Punkt.
Von der Theorie in die Praxis
Am zweiten Tag wurde es konkret: In Workshops ging es um Vereinsberatung, (Anti-)Rassismus, Haltung im Sport oder neue digitale Werkzeuge wie KI und Canva. Ein „Gallery Walk“ bot die Möglichkeit, verschiedene Projekte aus dem Bundesprogramm und dem DOSB kennenzulernen und als Inspiration für eigene Projekte zu nutzen.
Das Signal aus Frankfurt
Das Fachforum hat eine klare Botschaft gesendet: „Integration durch Sport“ ist mehr als ein Programm – es ist ein Netzwerk von Menschen, die Haltung zeigen, Räume öffnen und Zukunft gestalten. Um auch in Zukunft gesellschaftlich wirksam zu sein, wird es immer wichtiger, Kräfte und Erfahrungen zu bündeln und zusammenzuarbeiten.
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Programmleiter „Integration durch Sport“
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