Es reicht! IAKS Deutschland ruft zu Petitionen gegen den Zerfall der Sportstätten auf

25.11.2024 –  LSB-Pressestelle

Die IAKS Deutschland startet heute eine deutschlandweite Kampagne gegen den stetigen Verfall der Sportstätten und Bewegungsräume in den Städten. Trotz ständiger Mahnung des Sports, der Bildung und Kommunen geschieht nichts, was den Sanierungs- und Modernisierungsstau in Deutschlands Sporträumen wesentlich vermindert. Und dass, obwohl schätzungsweise bis zu 40 Prozent der kommunalen Sporthallen und Sportplätze deutliche bis gravierende Mängel aufweisen, die von vielen Sporttreibenden als erhebliche Einschränkungen des Sportbetriebes, sogar als Verletzungs- und Gesundheitsgefahr wahrgenommen werden. Die Bäder sind sogar bis zu 50 Prozent mängelbehaftet. Natürlich variieren die Zahlen je Kommune.

Erhebliche Auffälligkeiten

„Der derzeitige Zustand der bundesdeutschen Sportstätten geht auf Kosten der Gesundheit, Bildung und Leistungsfähigkeit unserer Kinder und Jugend“, beklagt Prof. Dr. Robin Kähler, Vorsitzender der IASKS Deutschland. Bis zu 40 Prozent der Kinder aus vielen Stadtteilen in mittleren bis großen Städten kommen bereits mit erheblichen motorischen Auffälligkeiten in die erste Schulklasse. Häufig haben Grundschulen keine Turnhalle oder die Klassen müssen zeitaufwendig zu anderen Sportstätten gefahren werden. Nur 29 Prozent der Jugend treibt laut Shell-Studie 2024 noch aktiv Sport. Mit der zunehmenden Verdichtung der Städte nimmt der geringe Bewegungsraum für Menschen noch weiter ab. Dieser Zustand muss sich ändern.

  • Maroder Hartplatz

    Die IAKS Deutschland startet heute eine deutschlandweite Kampagne gegen den stetigen Verfall der Sportstätten und Bewegungsräume in den Städten. Auch der alte Hartplatz in Bingen-Kempten befindet sich in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand.

    Foto: M. Heinze

Mittel zu gering

Die finanziellen Mittel des Bundes, der Länder und Kommunen sind für den Sport bei weitem zu gering. „Wenn die Politik nicht handelt, müssen die Sportlerinnen und Sportler, Schulen und Vereine selbst aktiv werden und die Politik zum Handeln bewegen“, sagt Kähler und verweist auf das Petitionsrecht im Grundgesetz. Die IAKS Deutschland ruft daher dazu auf, sich gegen den Zustand in den Sportstätten zu wehren und sich mit Petitionen aktiv in die Politik einzumischen. Sie unterstützt alle, die sich für die Sanierung und Modernisierung ihrer Sportstätte einsetzen wollen.

Mediale Begleitung

Die Aktion wird medial mit Stimmen aus der Gesellschaft und von Spitzensportlern wie Europameister Julian Weber und Weltmeister David Storl begleitet werden. Die IAKS Deutschland lädt alle Engagierten für Sport ein, sich der Kampagne anzuschließen. Auf der neuen Online-Plattform www.unsersportraum.de können Sie Petitionen für Sporthallen, Schwimmbäder oder Outdoor-Anlagen starten und für deren Sanierung Stimmen sammeln.

Viele Menschen erreichen

Die Petenten müssen keine Bauingenieure oder andere Spezialisten sein. Die IAKS Deutschland möchte möglichst viele Menschen mit der Aktion erreichen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, bei Bedarf eine Petition für ihren Sport- oder Bewegungsraum zu initiieren. Eine Petition einzureichen ist denkbar einfach. Der Petent muss lediglich den Sanierungs- bzw. Modernisierungsbedarf fotografieren und diese Fotos mit einer Beschreibung auf unsersportraum.de hochladen. Nach einer Prüfung geht die Petition online und Stimmen zur Unterstützung können gesammelt werden.

Großes Netzwerk

Die Internationale Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS) wurde 1965 in Köln gegründet. Sie ist die einzige Non-Profit-Organisation, die sich weltweit mit Themen des Sportstättenbaus befasst und ist als diese vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) als „Recognized Organisation“ anerkannt. Die IAKS Deutschland e.V. bildet ein großes Netzwerk mit Experten aus Planung, Bau und Betrieb von Sport- und Bewegungsräumen und Freizeitanlagen. Sie veranstaltet fachspezifische Tagungen und Seminare und kooperiert mit zahlreichen nationalen Fachverbänden und Einrichtungen des Sports.