Geplante Mittelkürzungen des Bundes

Statement: "Wo ist die Anerkennung der Integrationspotentiale des Sports?"

09.08.2023 –  Christian Bürkel

Seit über 30 Jahren leistet der Landessportbund Rheinland-Pfalz mit der Umsetzung des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ einen wichtigen Beitrag zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund und sozial Benachteiligten im Land. Unbestritten ist, dass Sport ein kraftvoller Motor ist, der die Teilhabe, Vielfalt und den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhalt fördert. 

Angesichts der im Bundeshaushalt 2024 angedeuteten Mittelkürzungen sind wir im Bundesprogramm „Integration durch Sport“ besorgt und alarmiert. Die bisher etablierten und bewährten Integrationsleistungen im rheinland-pfälzischen Sport gerieten dadurch massiv unter Druck, unsere wertvolle Arbeit würde gebremst und viele Potentiale würden nicht realisiert werden können. 

Zwar sind wir uns bewusst, dass in den öffentlichen Haushalten nur begrenzte Mittel zur Verfügung stehen. Dieser Umstand darf aber gerade in einer Zeit, die geprägt ist von Kriegen und einem erkennbaren Rechtsruck in der Gesellschaft, nicht dazu führen, dass Integrationspotentiale des Sports unausgeschöpft bleiben und dadurch das öffentliche Gemeinwesen und das Zusammenleben belastet werden. Die geplanten Kürzungen führen zukünftig zu einer deutlichen Einschränkung der Integrationsbemühungen der Vereine und Verbände, hemmen laufende Integrationsprozesse an der Basis und nehmen den vielen nach Rheinland-Pfalz zugezogenen und geflüchteten Menschen die Möglichkeit der gesellschaftlichen Teilhabe. 

Für die Umsetzung des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ im Landessportbund Rheinland-Pfalz heißt dies ganz konkret:

  1. Reduzierung von finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten zum Auf- und Ausbau von integrativen Maßnahmen in Vereinen und Verbänden 
  2. Reduzierung vielfältiger und zielgruppenorientierter Sport- und Bewegungsangebote 
  3. Reduzierung von Fortbildungsmöglichkeiten, die Vereine und Verbände unterstützen, offen und wertschätzend mit kultureller Vielfalt umzugehen 
  4. Reduzierung von Veranstaltungen und Maßnahmen, die für eine Sensibilisierung rund um das Thema Integration sorgen

Wir appellieren daher eindringlich an alle politischen Entscheidungsträger*innen, die für 2024 vorliegenden Haushaltsplanungen kritisch zu überdenken und die Integrationsleistungen des Bundesprogramms „Integration durch Sport“ nachhaltig zu stärken und zu erhalten. Nur dadurch können wir die Integration und Teilhabe durch Sport fördern und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Rheinland-Pfalz stärken.

Christian Bürkel

Programmleiter „Integration durch Sport“