
Virtuelle Tagung der Leistungssportbeauftragten der Landesfachverbände
14.12.2021 – Michael Heinze
„Wichtig sind die Empfehlungen im Rahmen der Verbandsförderung“, rief Kloth den Delegierten zu. „Die bundeseinheitlichen Landeskaderkriterien sollte euch der Spitzenverband vorgeben. Da solltet ihr euch auch ernsthaft dran orientieren – der Wunsch wäre, dass sie komplett umgesetzt werden, so wie es der Spitzenverband vorgibt.“ Gerade in den Sportarten mit Bundestützpunkt in Rheinland-Pfalz habe man eine Zielvereinbarung festgelegt – dies betreffe aktuell fünf Sportarten. Kloth appellierte an die Leistungssportbeauftragten, die sportmedizinischen Grunduntersuchungen abzurufen, die Aus- und Fortbildungen der Trainer zu berücksichtigen sowie Maßnahmen zur Dopingprävention und zur Prävention sexualisierter Gewalt umzusetzen. „Die LAL-Rahmenrichtlinien sind Grundlage für die Verbandsförderung Leistungssport“, machte der Leistungssport-Abteilungsleiter deutlich. „Die Punkte, die anhand dieser Kriterien herauskommen, sind Basis für die Förderhöhe. Ihr müsst sicherstellen und auch selbst prüfen, ob der Spitzenverband in eurem Fall wirklich alle Kaderathlet*innen an den DOSB gemeldet hat – sonst gehen euch Punkte und damit auch Geld verloren.“ Der LSB bekomme am Ende nur das Endergebnis mitgeteilt. „Wir wissen aber nicht, wie sich die Punktzahl in der jeweiligen Sportart im Detail zusammensetzt…“
Neu ist laut Thomas Kloth, dass es künftig „eine Art Ausbildungsentschädigung gibt, solange wie der Athlet, der bei euch zum Landeskader-Athlet entwickelt worden ist, seine leistungssportliche Karriere verfolgt“. Der Abteilungsleiter kündigte zudem an, dass die LSB-Leistungssportrichtlinie zum 1. Januar 2022 redaktionell überarbeitet wird – gerade in Sachen Trainersubventionierung werde es dabei einige Anpassungen geben. Auch bei der Förderung der Athlet*innen werde sich „ein bisschen was verschieben“. Die Verwendungsnachweise für die Förderungen seien „die Grundlage dafür, dass wir die Mittelerhöhung durch das Land bekommen“, so Kloth. Künftig wolle man versuchen, „das an der einen der anderen Stelle zu vereinfachen“.
Mit Sven Laforce, seit April 2020 ehrenamtlicher Anti-Doping-Beauftragter des LSB, stellte sich dem Plenum ein ziemlich neues Gesicht vor. „Wegen Lockdown und Pandemie durfte ich bisher noch fast niemanden kennenlernen“, sagte der Gymnasiallehrer, der in Speyer die Fächer Sport und Katholische Religion unterrichtet. „Fairplay, Ethik und ein bisschen Moral kann auch nicht schaden – gerade im Antidopingkampf“, kommentierte Laforce, der von 1997 bis 2018 als Dopingkontrolleur bei IOC und WADA agierte und mithin auf höchster Ebene weltweit im Einsatz war – unter anderem bei sechs Olympischen Spielen sowie diversen WMs, EMs und DMs. Nun hat es sich der Vorderpfälzer zur Herzensaufgabe gemacht, den LSB mit seinem Wissen zu unterstützen. „Das große Ziel ist es, die Anti-Doping-Schulungen auf ein breites, umfassendes Fundament zu stellen, sodass wir nicht mehr für jede Schulung auf die NADA angewiesen sind, sondern in Absprache mit der NADA in RLP auf eigenen Beinen stehen können“, so Sven Laforce. „Mein Schwerpunkt sind die Schulungsveranstaltungen an den Partnerschulen des Leistungssports – an erster Stelle will ich aber natürlich den Verbänden zur Verfügung stehen.“ Seine Bitte sei es, dass die Module, die er anbietet, rege angenommen werden. Wie funktioniert eine Dopingkontrolle? Welche Rechte und Pflichten haben die Athlet*innen? Was muss man über Nahrungsergänzungsmittel wissen? Was ist Medikamentenmissbrauch? Wie sieht es aus mit medizinischen Ausnahmegenehmigungen? Solche und ähnliche Fragen kann Laforce („Ich möchte für Athlet*innen und Trainer*innen die Hauptansprechperson sein“) den Vereinen und Verbänden aus dem Effeff beantworten.
Bevor der langjährige Weltklasse-Trainer in der Leichtathletik, der Wahl-Mainzer Herbert Czingon, über den (Nachwuchs-)Leistungssport in der Schweiz inklusive Talentförderung, Werte, Strukturen und Organisationsformen referierte, wies Thomas Kloth noch auf eine größer angelegte Studie der Uni Tübingen hin, in der es um die Erfassung von Umfeldfaktoren in der Talententwicklung des Nachwuchsleistungssports geht. „Diese Faktoren sind ein entscheidender Punkt für die Talententwicklung im deutschen Sport“, urteilte Kloth – und appellierte an alle Landesfachverbände, sich an dieser Studie zu beteiligen, wenn ihnen die Onlinebefragung Ende Januar oder Anfang Februar per Mail zugespielt werden wird.
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