Gymnasium auf der Karthause erhält Prädikat „Partnerschule des Leistungssports“

Als Melanie Heß, Referentin für Leistungssport beim Landessportbund (LSB), die Schulplakette im Blitzlichtgewitter der Fotografen an Schulleiterin Patricia Bösch-Geisbe übergab, war das der Höhepunkt der Veranstaltung. Wenig später wurde die Tafel im Glaskasten am Foyer montiert. „Wir feiern heute die Verleihung unseres neuen Titels“, freute sich Bösch-Geisbe, die von ihrer Schule als einem „Magneten“ für sportinteressierte Schüler*innen sprach. Das Prädikat zeichne „uns für unser Engagement im sportlichen Bereich und für unsere Unterstützung des Nachwuchsleistungssports aus“. Die Koblenzer Bürgermeisterin Ulrike Mohrs bezeichnete das Stadtteil-Gymnasium, das aktuell von 950 Jungen und Mädchen besucht wird, als „für uns seit vielen Jahren nicht mehr wegzudenkender Partner im Bereich des Sports, als ganz wichtiger Part der Sportstadt Koblenz“. In den Augen von Marcus Kurz, Leiter der ADD-Schulaufsicht am Standort Koblenz, ist „das Sportprofil das wichtigste Profil, dass diese Schule hat“. Das neue Prädikat tue der Schule „sehr, sehr gut – und wird ihr noch stärker den Weg in die richtige Richtung weisen“. Monika Sauer, Vize-Präsidentin des LSB und Präsidentin des Sportbundes Rheinland, erinnerte daran: „Wir haben lange dafür kämpfen müssen, dass wir vom Ministerium mehr Gelder zugewiesen bekommen – aber es hat gottseidank geklappt.“ Dass Delegierte einiger Stützpunktsportarten, wie Tennis, Tischtennis, Rudern und Handball bei der Feierstunde mit von der Partie waren, freute Sauer besonders. „Dieses Prädikat nach 25 Jahren verliehen zu bekommen, ist schon eine besondere Ehre.“

Dem Standort Koblenz war – den Kriterien zur Vergabe des Prädikats folgend – der Status „Eliteschule des Sports“ (EdS) aberkannt werden. Grund: Es fehlt die Schwerpunktsetzung eines Bundesfachverbandes (Bundesstützpunkt). In den Abstimmungsgesprächen zwischen den beteiligten Partner*innen war ein möglichst nahtloser Übergang zum Prädikat auf Landesebene „Partnerschule des Leistungssports“ vereinbart worden. Der ist nunmehr mit dem Schuljahresende 2022/23 vollzogen worden.

Laut LSB-Referentin Heß ist es für junge Nachwuchsathlet*innen immer extrem wichtig, bereits früher an später zu denken, um für die Zeit während und nach der leistungssportlichen Karriere bestmögliche Voraussetzungen zu schaffen. Um das zu erreichen, müsse eine Vereinbarkeit von Schule und Sport geschaffen werden, die es beiden Parteien ermöglicht, ihre Bedürfnisse zu erfüllen. „So dürfen weder die schulische Bildung noch die Trainingseinheiten unter den täglichen Herausforderungen im Konstrukt Leistungssport-Schule leiden“, weiß Heß. Zu schultern ist diese Doppelbelastung nur, wenn alle Parteien ein größtmögliches Engagement an den Tag legen und zu hundert Prozent hinter den gemeinsamen Zielen stehen. Jörg Mathes übernimmt als Sportzweigleiter die Koordination aller anstehenden Belange und sorgt dafür, dass alle notwendigen Schritte im Vorfeld in die Wege geleitet werden. Der 54-Jährige plant, organisiert, informiert und berücksichtigt, sodass am Ende alles passt. „Möglich ist dies jedoch nur durch eine Schulleitung, die ebenfalls voll hinter den Belangen der Nachwuchsathlet*innen steht“, so Melanie Heß.

Neben der intensiven Arbeit mit perspektivreichen Nachwuchsathlet*innen legt das Gymnasium auf der Karthause ein großes Augenmerk darauf Schüler*innen, die sich noch nicht festgelegt haben, an Sportarten heranzuführen. Mit Blick auf das Sportinternat Koblenz arbeitet der LSB bereits seit vielen Jahren eng mit dem Gymnasium zusammen. Die Zuverlässigkeit und das Engagement aller Beteiligten hat sich auch im Antragsverfahren zur Anerkennung als Partnerschule des Leistungssports widergespiegelt.

Als Partnerschule des Leistungssports werden nur jene Schulen in Rheinland-Pfalz anerkannt, die eine herausragende Stellung mit Blick auf die Vereinbarkeit von Leistungssport und Schule vorweisen können und über bestmögliche Voraussetzungen in den Fördersportarten verfügen. Über die Fachverbände der kooperierenden Sportarten ist es für Partnerschulen des Leistungssports möglich, Fördergelder für gezielte Maßnahmen wie Nachhilfe oder Athletiktraining abzurufen. Ab dem kommenden Schuljahr darf sich auch das Gymnasium auf der Karthause nun also Partnerschule des Leistungssports nennen – und zählt somit zu aktuell drei Schulen im Land, die über Voraussetzungen verfügen, die es den Nachwuchsathlet*innen ermöglichen, Schule und Leistungssport unter einen Hut zu bringen.