Jugendhauptausschuss mit zukunftsweisenden Beschlüssen

11.10.2022 –  Michael Heinze

Harmonisch, effektiv und effizient: Die Tagung des Jugendhauptausschusses im Binger NH-Hotel war eine runde Sache. Das oberste Beschlussorgan der Sportjugend Rheinland-Pfalz kam erstmals seit dem 8. März 2019 in Wörrstadt wieder zusammen – und brachte gleich vier wichtige Beschlüsse auf den Weg.

„Geschlossen dazustehen ist für uns sehr wichtig“, betonte Jan Krämer vom Leitungsteam der Sportjugend. „Das hilft uns auch gegenüber der Politik enorm.“ LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick hatte in seinem Grußwort deutlich gemacht: „Nur gemeinsam können wir gegenüber der Politik einen starken Auftritt hinlegen, um die Zukunft des Sports in Rheinland-Pfalz nachhaltig zu beeinflussen und zu sichern.“ Die Politik müsse „mit dem Sport auf Augenhöhe agieren“, die Rahmenbedingungen müssten durch die Politik aufgestellt werden, „um auch in schweren Zeiten mit Optimismus in die Zukunft schauen zu können“. Dass die Politik die Sportjugenden wieder auf dem Radar hat, wurde auch im Grußwort von Jugendstaatssekretär David Profit aus dem MFFKI deutlich, als er die „sehr vertrauenswürdige Zusammenarbeit mit den Sportjugenden in Rheinland-Pfalz“ ansprach.

In seinem Rückblick samt Ausblick rekapitulierte Mehran Faraji vom Leitungsteam, wie man nach der Verabschiedung der neuen Geschäftsordnung die Weichen für die Neuausrichtung der Sportjugend gestellt habe. „Die Vision lautet: als Sportjugend des LSB RLP der Jugend im Sport eine Stimme zu geben, um Bewegung und Sport im Sportverein sowie die Arbeit vor Ort mit gezielter Förderung zu unterstützen“, betonte der Chef der Sportjugend Rheinland. Im April 2022 habe man sich „auch visuell und inhaltlich als Dienstleister für die Mitgliedsorganisationen“ neu justiert. Reflexion und Evaluation von Projekten seien die Grundlage für eine zielgerichtete Arbeit im Sinne der Mitglieder. Als Kernaufgabe habe man Jugendpolitik definiert. „Unser Ziel ist es, bei politischen Entscheidungen mit Bezug zur sportlichen Jugendarbeit gehört zu werden“, betonte Faraji. „Wir haben schon viel erreicht, dürfen uns aber nicht darauf ausruhen, sondern müssen unsere Rolle als Vertreter der sportlichen Kinder- und Jugendarbeit auch weiter mit Leben füllen.“

  • Junge Menschen an einem langen Tisch

    Die Protagonisten des Jugendhauptausschusses (v.l.): Daniel Fehrentz, Pia Ebertz, Florian Düx, Mehran Faraji, Jan Krämer und Martin Hämmerle.

    Foto: M. Heinze

Laut Martin Hämmerle, Leiter der Abteilung Sportjugend beim LSB, wird der Haushalt der Sportjugend rechtssicher durch die LSB-Mitgliederversammlung verabschiedet. „Seit diesem Jahr haben wir unsere Haushalts-Flüsse nach den geldgebenden Organisationen ausgerichtet um zu sehen, welches Ministerium oder welcher Sponsor welche Gelder zahlt – und um mehr Transparenz zu schaffen. Innerhalb des Haushaltes der Sportjugend kann das Leitungsteam der Sportjugend eigenständig über die Mittel verfügen.“ Der Jugendbooster oder das StipS-Stipendium seien positive Folgen der Haushalts-Umstellung. „Wir sind frei in der Ausrichtung, wo es künftig hingehen soll, und können uns durch die Umstellung mehr auf die inhaltliche Arbeit konzentrieren“, freute sich Hämmerle, dem auch der Freiwilligendienst im Sport ein Herzensanliegen ist. „Beim FWD versuchen wir alles, dass eine noch bessere Ausstattung stattfindet, dass das Taschengeld erhöht werden kann – und dass die Beiträge der Vereine nicht erhöht werden müssen.“ Für das Jahr 2024 rechne man mit einem Rückgang von 130.000 Euro der Gelder des Bundes. Ein Loch, das es zu stopfen gelte.

Vom Vorstand der Sportjugend Rheinhessen wurde die Sportjugend RLP beauftragt, gemeinsam mit dem LSB auf eine Verbesserung der Personalausstattung im Themenfeld „Prävention sexualisierter Gewalt“ beim Ministerium des Innern und für Sport hinzuwirken. Der Vorstand der Sportjugend Rheinland beauftragte die Sportjugend RLP, sich für die Erhöhung des Verdienstausfalls für ehrenamtliches Engagement in der Jugendarbeit einzusetzen und einen entsprechenden Antrag in den Jugendhilfeausschuss des Landes einzubringen. Darüber hinaus soll dem Innenministerium die Ablehnung der Ausrichtung des Landesjugendsportfestes unter den aktuellen Förderbedingungen mitgeteilt werden. Nicht zuletzt beauftragte der Vorstand der Sportjugend Pfalz die Sportjugend des LSB, sich dafür einzusetzen, dass die Zuschüsse zu Maßnahmen der Sozialen Bildung in Höhe von sechs Euro pro Tag und Teilnehmer*in beibehalten werden, dass Maßnahmen ab fünf Teilnehmer*innen grundsätzlich zuschussfähig sein sollen und ein entsprechender Antrag in den Jugendhilfeausschuss des Landes eingebracht wird. Alle Anträge wurde durch die Delegierten des Jugendhauptausschusses einstimmig verabschiedet.

Stefan Leim, langjähriger Vorsitzender der Sportjugend Pfalz, erhielt aus den Händen von Luca Wernert, Vorstandsmitglied der Deutsche Sportjugend, in Würdigung und Anerkennung seines Engagements für den Jugendsport in Deutschland und in RLP die dsj-Ehrengabe. „Stefan Leim hat über viele Jahre Verantwortung übernommen und damit die Rahmenbedingungen geschaffen für ein Engagement, das nachhaltig ist in Land und Bund“, sagte Wernert, der aus Karlsruhe angereist war. Leim war 1995 zur SJ Pfalz gestoßen, 2001 in den Vorstand aufgerückt, als dessen Vorsitzender er von 2011 bis 2022 wirkte. In dieser Funktion habe der Neustadter „viele Themen vorangetrieben“.

Ansprechperson

LSB
Dr. Martin Hämmerle

Stv. Hauptgeschäftsführer & Abteilungsleiter Sportjugend