Spannung, Stimmung und Kampf beim Finalturnier im Pfalzgas Cup

09.12.2025 –  Handballverband Rheinhessen-Pfalz

Spannung, Stimmung, Kampf – für einen Tag avancierte Kandel zum Zentrum des Jugendhandballs. Der Finaltag des Pfalzgas Cups lockte mehrere 100 Zuschauer in die zwei Hallen, in denen C- und B-Jugendliche um den Sieg im Pokalwettbewerb des Handballverbands Rheinhessen-Pfalz (HVRP) spielten.

Immer im Wechsel trugen Mädchen und Jungen zunächst ihre Halbfinale aus, wobei schon manch enge Partie die Fans in Wallung brachte. Überraschungen gab es dabei besonders bei der männlichen C-Jugend, bei der die beiden favorisierten Teams Niederlagen kassierten und sich nur im Spiel um Platz drei wiederfanden. Die JSG Mundenheim/Rheingönheim lief dabei schon früh einem Rückstand gegen die HSG Dudenhofen/Schifferstadt hinterher, den sie nicht mehr drehen konnte. Ganz anders das HLZ Friesenheim/Hochdorf, das gegen den Regionalliga-Tabellenführer MJSG Bodenheim/Budenheim anfangs 2:5 hinten lag, beim 6:6 wieder den Ausgleich schaffte und dann nach dem Seitenwechsel Tor um Tor davonzog. Entscheidender Akteur war dabei HLZ-Keeper Felix Gleißner, der gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden seinen Kasten vernagelte und mit zahlreichen Paraden zum Matchwinner avancierte. Das galt auch für das Finale, in dem der Torwart bei zwei ansonsten gleichwertigen Mannschaften den Unterschied machte und die Friesenheimer zum Pokalsieg führte.

Extrem spannend verlief das Endspiel der weiblichen C-Jugend, das mit dem SV Bornheim auch nicht unbedingt den erwarteten Sieger fand. Gegen das Regionalliga-Spitzenteam TV Kirrweiler erwischte Bornheim zwar den besseren Start, kassierte nach 6:3-Führung aber schnell wieder den Ausgleich und lag beim 11:13 Mitte der zweiten Hälfte mit zwei Toren hinten. In der Schlussphase blieb es aber immer eng, bis Nina Smolnikov mit der Schlusssirene für die Entscheidung zugunsten des Außenseiters sorgte. Neben der siebenmal erfolgreichen Siegtorschützin hatte vor allem Jana Eckhardt mit ihren acht Toren den Favoriten in die Knie gezwungen.

Begeistert von so viel Dramatik zeigte sich nicht nur HVRP-Präsident Ulf Meyhöfer. „Wir sehen hier ein perfekt organisiertes Turnier mit sehr hochklassigen Endspielen. Das ist eine tolle Werbung für den Jugendhandball.“ Und das nächste Herzschlagfinale wartete schon. Bei der weiblichen B-Jugend hatten sich in den Halbfinals die DJK SF Budenheim und der TV 03 Wörth sicher durchgesetzt. Die Sportfreunde aus Rheinhessen verloren die enge Partie, als sie nach der Pause einen 6:0-Lauf des Gegners zuließen. Von 10:12 zog Wörth auf 16:12 davon, ehe Budenheim wieder auf 17:16 verkürzte. Trotz Überzahl in den Schlussminuten wollte aber auch nach dem 20:19 der Ausgleich nicht mehr fallen, sodass der 21. Wörter Treffer das Spiel Sekunden vor dem Abpfiff entschied.

Am wenigsten strapaziert wurden die Nerven der Zuschauer im Finale der männlichen B-Jugend, wo sich die mit drei Teams am Finaltag vertretene HSG Dudenhofen/Schifferstadt nach den Rängen drei und zwei wenigstens noch einen Pokaltriumph sicherte. Nach hartem Halbfinalkampf gegen den TuS KL-Dansenberg dominierte die HSG das Endspiel gegen den TV Nieder-Olm und steuerte nach 13:9-Pausenführung über 20:13 einem sicheren Erfolg entgegen.

Der Pfalzgas Cup ist seit mehr als zwei Jahrzehnten das Aushängeschild der Nachwuchsförderung im Handball der Pfalz. Mit der Gründung des HVRP wurde der traditionsreiche Wettbewerb für die Jugend nun in erweitertem Rahmen fortgeführt und blieb dabei seinem Anspruch treu: „Talente entdecken, fördern und begeistern. Hier haben schon zahlreiche spätere Bundesliga- und Nationalspieler*innen ihre ersten Schritte gemacht. Mit der Integration in den neuen Verband Rheinhessen-Pfalz wird der Pfalzgas Cup auch künftig ein fester Bestandteil der Talentförderung bleiben“, versicherte Meyhöfer, bei dem nicht nur die sportlichen Leistungen bleibenden Eindruck hinterließen. „Besonders erfreulich finde ich die positive Stimmung bei den Zuschauern und der respektvolle Umgang mit den Schiedsrichtern. Dass es keine Beschwerden gab, zeugt von den guten Leistungen der Unparteiischen, liegt aber sicher auch an der tollen Aktion des TSV Kandel“, verteilte er ein Lob an den Ausrichter, der seine gute Organisation mit Handzetteln krönte, die für Fairness auf der Tribüne warben.