Reiff und Waschulewski holen Titel bei Rheinland-Meisterschaften in Bendorf

21.01.2025 –  Tennisverband Rheinland

Hochklassige Finalspiele sorgten an einem langen Turnierwochenende für einen gelungenen Abschluss der Rheinland-Meisterschaften der Damen und Herren sowie Altersklassen (Halle) im Tennispark Bendorf. Während sich bei den Damen Mia Keuler und Amy Waschulewski, zwei junge Vereinskameradinnen vom HTC Bad Neuenahr im Endspiel gegenüberstanden, trafen bei den Herren mit dem amtierenden Freiplatz-Meister Tristan Reiff und Titelverteidiger Yannic Köhne (beide TC BW Bad Ems) ebenfalls zwei Spieler aus dem gleichen Verein aufeinander. Tennisunterhaltung vom Feinsten bot zudem vor allem das Finale bei den Herren 30.

In Person von Mia Keuler und Amy Waschulewski hatten es bei den Damen die beiden topgesetzten Spielerinnen jeweils souverän ins Finale geschafft. Beide Nachwuchstalente, die seit vielen Jahren im Leistungszentrum des gastgebenden Tennisverbandes Rheinland (TVR) trainieren und gemeinsam in der Oberliga-Mannschaft des HTC Bad Neuenahr spielen, stehen in der Deutschen Rangliste unmittelbar nebeneinander. Dementsprechend konnte eine ausgeglichene Partie erwartet werden. Zunächst erwischte Keuler, die im Sommer den Titel auf dem Freiplatz gewonnen hatte, den besseren Start und ging schnell mit 3:0 in Führung. Davon ließ sich Waschulewski aber keinesfalls beirren und münzte den frühen Rückstand mit starken Schlägen von der Grundlinie in einen Satzgewinn (6:3) um. Im zweiten Durchgang ging es inklusive ständiger Führungswechsel hin und her. Bei 5:4 erspielte sich Waschulewski einen Matchball, den Keuler abwehrte. Letztendlich ging es in den Tiebreak, in dem Waschulewski zwar eine zwischenzeitliche 4:0-aus der Hand gab, sich am Ende aber doch noch mit 7:5 zur Rheinlandmeisterin krönte. Nach einem knapp verlorenen Finale im Vorjahr ein toller Erfolg für das 15-jährige Talent aus Sinzig. „Ich bin sehr glücklich. Nicht nur wegen der knappen Niederlage im Vorjahr, sondern weil ich länger kein Turnier mehr gewonnen habe. Mia hat am Anfang sehr stark gespielt. Ich habe versucht auf meine Chancen zu warten und bin bei mir geblieben. Bei den entscheidenden Punkten war ich etwas zu nervös. Zum Glück hat es am Ende aber gereicht“, kommentierte die neue Rheinlandmeisterin.

Eine nicht minder spannende Konstellation ergab sich im Finale der Herren. Hier duellierten sich der an Position eins gesetzte Tristan Reiff, seines Zeichens der amtierende Rheinlandmeister vom Freiplatz und Yannic Köhne. Köhne, ein absoluter Spezialist auf dem Teppich in Bendorf, hatte in seinem „Wohnzimmer“ in den vergangenen beiden Jahren den Titel errungen und im Halbfinale mit Jonathan Dazert (TC Oberwerth) erneut einen der Mitfavoriten ausgeschaltet. Köhne spielte auch in seinem dritten Finale in Folge keinesfalls schlecht, fand an diesem Tag in Reiff aber seinen Meister. Nahezu fehlerfrei, enorm geduldig und immer wieder mit starken Passierschlägen hatte Reiff, der Ende 2024 drei Monate mit einer Hüftverletzung ausgefallen war, zumeist eine Antwort auf die Angriffsschläge von Köhne parat. Letztlich stand damit ein verdienter 6:2, 6:3-Erfolg aus Sicht von Reiff zu Buche, den der Titelträger so kommentierte: „Ich war mental sehr fokussiert und habe von Beginn an versucht, Yannic mein Spiel aufzudrücken. Ich wusste, dass es gerade hier eine große Herausforderung gegen ihn wird. Er ist ein sehr guter Spieler. Ich bin stolz auf diesen Erfolg.“

Das vielleicht spektakulärste Finale bekamen die Zuschauer bei den Herren 30 zu sehen. Dennis Gilberg (TC BW Bad Ems) und Philipp Gödtel (HTC Bad Neuenahr) packten so ziemlich alle Schläge aus, die der Tennissport zu bieten hat. Von knallharten Grundlinienschlägen über feinfühlige Volleys bis hin zu einem spektakulären „Tweener“ (Schlag durch die Beine) von Gödtel im ersten Satz – diesem Match fehlte es wirklich an nichts. Über die gesamte Dauer hinweg ausgeglichen und hochklassig zugleich, setzte sich Gilberg knapp mit 7:6 und 7:6 durch.

Bei den Herren 40 gewann Daniel Jankowski (TC Oberwerth) aus einem Gruppenmodus heraus vor Andrej Reinhardt (TC Neuwied). Bei den Herren 50 schnappte sich Favorit Roman Garzorz (TC Remagen) mit einem 6:0 und 7:5-Erfolg über Frank Wickop (SG DJK Andernach) den Titel, während bei den Herren 55 ebenfalls in einem Gruppenmodus Dirk Boos (SG DJK Andernach) seinen Mannschaftskameraden Klaus Prangenberg hinter sich ließ. Weitere Titel gingen bei den Herren 60 etwas überraschend an Uwe-Martin Licht (TC Diez), der im engsten Spiel des Turniers Wolfgang Schmitz (TC Prüm) mit 6:4, 5:7 und 10:8 schlagen konnte, sowie Jens Kowalke (TC RL Lahnstein), der bei den Herren 65 in einem spannenden Finale mit 6:4, 3:6 und 10:3 gegen Stefan Otten (TC Trier) gewann. In den weiteren Altersklassen holten sich mit Manfred Arenz (TV Kleeblatt im TuS Mayen) mit 6:4 und 6:4 gegen Günther Rausch (TC Rieden) bei den Herren 70 und Horst Kelling (TC BW Bad Ems) bei den Herren 75 vor Klaus Engel (VfL Kirchen) zwei Tennis-Urgesteine aus dem Rheinland die Siegerpokale sowie Freikarten für die Koblenz Open, über die sich alle Finalist*innen freuen durften.

Während bei den Herren in allen Altersklassen gespielt werden konnte, war dies bei den Damen wie schon in den vergangenen Jahren nicht der Fall. Lediglich bei den Damen 30, bei denen sich Lena Lindner (HTC Bad Neuenahr) vor Anna-Sophie Fiederlein (ebenfalls HTC Bad Neuenahr) durchsetzen konnte, kam eine Konkurrenz zustande, wobei auch hier nur drei Spielerinnen gemeldet hatten. Für TVR-Sportwart Christian Klapthor ein Wermutstropfen einer insgesamt gelungenen Meisterschaft. „Es ist und bleibt schon sehr schade, dass bei den Damen kaum etwas ausgespielt werden kann und sich das allgemeine Interesse an Turnieren so in Grenzen hält. Wir werden es weiter versuchen, weil es einfach gerade im Winter ein schönes Turnier und Zusammenkommen ist. In der Spitze haben wir dagegen erneut sehr gutes und unterhaltsames Tennis gesehen. Das Niveau war gerade in allen Finalspielen durchweg sehr ordentlich“, bilanzierte Klapthor.