Neuwieder Ringer siegt bei DRB-Sichtungsturnier in Hohenlimburg

„Die Einstellung der Sportler war gut bei diesem hochkarätig besetzten Turnier“, kommentierte SVR-Landestrainer Karl-Heinz Helbing. Und Vladi Wagner, als Koblenzer Stützpunkttrainer mit in Hohenlimburg dabei, betonte, dass trotz längerer Wettkampfpause Kai und Erik Hanikel sich schon wieder in guter Form präsentierten und sich in einem starken Turnier behaupten konnten. Edna Frank startete in der Klasse bis 49 Kilo, in der sie auch bei der DM antreten soll. Hier siegte sie in ihrem ersten Kampf nach Punkten gegen Ela Demir (SZ Kornwestheim), unterlag danach allerdings gegen Klara Winkler (SC Isaria Unterföhring) und Eleni Zagliveri (SV Fellbach). Im Kampf um Platz fünf verlor sie auf Schultern gegen Marlene Scalzo (ASV Ladenburg), so dass am Ende Platz sechs bei neun Teilnehmerinnen blieb. „Nach einer krankheitsbedingten Trainingspause ist ihre Form noch nicht vollständig zurück – was sich derzeit bemerkbar macht“, so Vladi Wagner. Dennoch sei dieses Turnier eine wichtige Vorbereitung, um Erfahrungen in der neuen Gewichtsklasse zu sammeln und gezielt an der Leistung zu arbeiten. „Mit einer weiteren Erholungsphase und gezieltem Training hat sie aber gute Chancen, sich in dieser Klasse zu behaupten“, ist er sich sicher. „Der Kampfeswille war da und das ist entscheidend“, macht auch Karl-Heinz Helbing klar. 2024 hatte Edna Frank bei der DM der weiblichen Jugend Bronze gewonnen.

Medaillengaranten für das Rheinland bei DMs sind seit einigen Jahren die Zwillinge Erik und Kai Hanikel im freien Stil. Erik ist amtierender Deutscher Meister bei der U17, auch 2023 holte er den Meistertitel, Kai war 2021 und 2022 Deutscher Meister, 2023 kam eine Silbermedaille dazu. In Hohenlimburg setzte sich Erik Hanikel überzeugend in der Klasse bis 51 Kilo durch und wurde mit Siegen gegen Jakob Völk (TSV Westendorf), Paul Sievert (SV Halle), Jan Schneider (TSV Gailbach) und Nick Brederlow (SV Halle) Turniersieger. „Eigentlich wäre bei Erik zu erwarten gewesen, dass er nach längerer Pause eher schwer in den Wettkampf finden würde. Doch mit laufendem Turnier zeigte er eine deutliche Steigerung und kämpfte sich souverän an die Spitze“, freute sich Vladi Wagner über die Leistung des Neuwieders. Auch der Bundestrainer zeigte sich überzeugt von Erik Hanikel und kündigte gegenüber Landestrainer Helbing an, dass er den Neuwieder zu einem DRB-Lehrgang einladen wird. Bruder Kai startete in der Kategorie bis 48 Kilo. Hier unterlag er im ersten Kampf gegen Adrian Airich (KSV Rimbach), siegte dann aber überlegen gegen Lion Schulz (Luckenwalder SC), so dass am Ende der zweite Platz herauskam. „Für Kai war es nach längerer Wettkampfpause direkt der Start in einem starken Turnier, so dass er sich erst wieder an ein Wettkampfgeschehen gewöhnen muss. Das war gerade im ersten Kampf deutlich erkennbar“, so Vladi Wagner. Dennoch sei der Verband zuversichtlich, dass bei einem konsequenten Training seine Aussichten für die DM sehr gut stehen.

Erstmals bei der U17 startete Korbinian Dieterle in der Klasse bis 55 Kilo im klassischen Stil. Er verlor seine beiden Kämpfe gegen Sebastian Gröbner (SC Anger) und Ivan Seibel (Konkordia Neuss) und wurde am Ende Zehnter. Helbing: „Korbinian blieb hier im Rahmen seiner Möglichkeiten in seinem ersten A-Jugend-Jahr. Er muss noch kräftemäßig zulegen, aber er hat gute Leistungen im Training und Perspektiven gezeigt.“ Für ihn war das Sichtungsturnier wichtig, gerade auch im Blick auf die weitere Vorbereitung auf die DM.

„Wir sind nur ein kleiner Verband. Unseren Athleten fehlen oft adäquate Trainingspartner. Und wenn der Sportler dann immer mit denselben Partnern trainieren, schleicht sich oft Langeweile ein und darunter leidet dann die Konzentration“, so Karl-Heinz Helbing. Da hätten größere Verbände andere Möglichkeiten. „Generell können wir zufrieden sein, aber es muss auch noch hart gearbeitet werden bis zur DM“, macht der Landestrainer deutlich. Als Kampfrichter nahmen Laura Ferdinand und Alexej Wagner am Sichtungslehrgang teil.