Michael Hippert zum 70.: Der stille Mann ist ein Segen für den Rudersport

02.09.2025 –  Hans-Peter Schössler

Am 1. September ist Michael Hippert 70 geworden. Seit mehr als 50 Jahren trainiert er, unterstützt von seiner Frau Dagmar, die Ruderer der RG Treis-Karden. Jonas Wiesen sitzt als Steuermann im Deutschland-Achter, wurde 2024 Zweiter der Europameisterschaft und Vierter der Olympischen Spiele von Paris. In diesem Jahr ist er in Dresden bei den Finals zweifacher Deutscher Meister geworden. Und Simon Haible gewann bei den Leichtgewichten 2024 die Weltmeisterschaft im Vierer, dieses Jahr im Erwachsenenbereich ist er national noch erfolgreicher.

2008 nahm Jost Schömann-Fînck an den Olympischen Spielen in Peking teil und kam mit dem Vierer in das Finale. Die Liste der Sportler*innen, die für die Rudergesellschaft Treis-Karden nationale und internationale Medaillen gewannen, ist noch viel größer. Der erfolgreichste Sportverein in der Geschichte von Cochem-Zell verbindet alle diese Erfolge mit dem Namen der Familie Hippert. Michael, genannt Mike, und Dagmar, beide Lehrer, sind die Seele des Vereins. Als Trainer und als Funktionäre.

130 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften und noch mehr Titel auf Rheinland-Pfalz-Ebene hat der Verein errungen. Die Keimzelle des Erfolges ist die Kooperation mit dem Gymnasium Münstermaifeld, wo Michael Hippert von 1993 bis 2021 Lehrer war. Auch Jonas Wiesen ging den Weg über die Schule zum Verein. „Ohne diese Partnerschaft wäre nichts möglich gewesen“, sagt Wiesen, der mit dem deutschen Achter in diesem Jahr in Shanghai Weltmeister werden will.

„Und ohne Mike und Daggi natürlich erst recht nicht“, fügt Jonas hinzu. Sie sind seine Entdecker und Förderer und so haben die beiden viele Talente gefunden und gefördert. Die Eltern zweier Kinder sind dem Sport verfallen. Ohne die Arbeit auf der Mosel, ohne das Bemühen, talentierte Sportler*innen weiterzuentwickeln, um sie dann auch abgeben zu können wie im Falle von Wiesen und Haible in das Ruderzentrum nach Dortmund, ohne diese tägliche Herausforderung wäre ihr Leben nicht denkbar.

Für Michael Hippert hat es immer auch etwas mit Jugendarbeit zu tun. „So habe ich angefangen, junge Menschen an den Sport heranzuführen. Ich wollte ihnen etwas an Werten vermitteln. Die Suche nach Erfolg ist später von selbst gekommen“, sagt Mike Hippert. Viele der Talente sind längst im Ehrenamtsbereich des Vereins tätig.

Jetzt wird er 70, dieser rastlose Rudertrainer, der so wenig nach öffentlicher Wahrnehmung sucht, für den die Arbeit immer im Dienste des Vereins und junger Menschen steht. Egal ob bei Olympia in Paris, am Rotsee in Luzern oder auf der Mosel in Treis-Karden, diese Arbeit ist für Michael Hippert Leidenschaft und Passion. Er hat vielen Jugendlichen den Weg zum Erfolg geebnet. Hippert, der stille, unaufgeregte Mann aus Treis-Karden, der seit einem halben Jahrhundert so erfolgreich ist in der Heranführung junger Menschen an den Rudersport, er ist ein Segen für das Rudern in diesem Lande.