Rheinland-Meisterschaften: Köhne wieder Favoritenschreck

24.01.2024 –  Tennisverband Rheinland

Ein über drei Tage vollgepackter Spielplan, hochklassiges Tennis und zahlreiche spannende Finalspiele: Die Rheinland-Meisterschaften im Tennis (Halle) der Damen und Herren sowie Seniorinnen und Senioren im Bendorfer Tennispark haben einmal mehr das gehalten, was ein gut besetztes Teilnehmerfeld im Vorfeld versprochen hatte. Besonders dramatisch ging es dabei bei den Damen zu, wo sich die beiden derzeit wohl größten Nachwuchstalente aus dem Rheinland gegenüberstanden, während bei den Herren Titelverteidiger Yannic Köhne (TC BW Bad Ems) einmal mehr die jüngere Konkurrenz in die Schranken wies. Neben der offenen Damen- und Herrenkonkurrenz wurde in zehn Altersklassen (acht bei den Herren & zwei bei den Damen) gespielt. Hohe Teilnehmerzahlen sorgten für einen dicht gedrängten Spielplan, der an den ersten beiden Wettkampftagen bis in den späten Abend reichte und dem Organisationsteam um Simone Wernecke, Turnierdirektor Horst Kelling und Oberschiedsrichter Thomas Molitor, die das Turnier für den gastgebenden Tennisverband Rheinland (TVR) organisierten, eine Menge an Arbeit bescherte.

Jene Spannung baute sich besonders im Finale der Damen auf. Hier kam es im Duell zwischen Emily Eigelsbach (1, HTC Bad Neuenahr) und Amy Waschulewski (2, Andernacher TC) zu einer Neuauflage des 2023er Finals auf dem Freiplatz. Während Eigelsbach, die im Halbfinale Vorjahressiegerin Jil Hassinger (3, TC Mülheim-Kärlich) geschlagen hatte, damals souverän in zwei Sätzen gewann, erwischte nun Waschulewski den besseren Start und holte sich den ersten Satz mit 7:5. Auch im zweiten Durchgang führte die erst 14-jährige, die ebenso wie ihre ein Jahr ältere Konkurrentin schon bei internationalen Jugendturnieren aufschlägt und auf eine Profikarriere hinarbeitet mit 4:3, ehe Eigelsbach den Satz nervenstark noch in ein 6:4 drehte. Es folgte also ein entscheidender Champions Tiebreak, in dem es von Beginn an hin und her ging. Beide Spielerinnen spielten trotz spürbarer Nervosität tolle Ballwechsel, wobei Eigelsbach letztendlich das bessere Ende für sich hatte und denkbar knapp mit 10:8 gewann.

Nicht weniger eng und spannend ging es auch bei den Herren zu. Der ungesetzte Titelverteidiger Yannic Köhne (TC BW Bad Ems), der im Vorjahr überraschend den Titel gewonnen hatte, avanciert abermals zum Favoritenschreck. Zunächst schaltete Köhne den topgesetzten Felix Einig (TV Kleeblatt im TuS Mayen) in drei engen Sätzen aus, ehe er sich in der Neuauflage des letztjährigen Endspiels gegen Vereinskollege Finley Leukel ebenfalls mit einem Sieg im Champions Tiebreak durchsetzen konnte. Im diesjährigen Finale ging es daraufhin im nächsten Duell zweier „Bad Emser“ gegen den hochtalentierten und elf Jahre jüngeren Julian Franzmann, der allerdings nach einem ausgeglichen ersten Satz beim Spielstand von 6:7 und 0:1 aus seiner Sicht verletzungsbedingt aufgeben musste, wodurch Köhne auf nicht schöne Art und Weise, aber mehr als verdient seinen Titel verteidigt hatte.

Trotz des unglücklichen Endes bei den Herren zeigte sich Verbandstrainer Sascha Müller angetan vom Niveau der beiden Konkurrenzen. „Es waren viele enge und hart umkämpfte Spiele dabei. Gerade die beiden Mädels haben phasenweise tolles Tennis gespielt, sich dann aber auch immer wieder gegenseitig ins Spiel zurückgebracht“, erklärte Müller.  Erstmals seit langer Zeit wurden bei den Damen in diesem Jahr zumindest zwei Altersklassen (Damen 40 & Damen 50) wieder ausgespielt, wobei bei den Damen 40 mit Maya Pardee (TV Grosslittgen) die Zwölftplatzierte der deutschen Rangliste gewann, während sich bei den Damen 50 Sandra Beyl (TC RL Lahnstein) souverän den Titel holte. Weitere Pokale gingen in den Altersklassen der Herren unter anderem an Dennis Gilberg (Herren 30, TC BW Bad Ems), Stephan Becker (SG DJK Andernach) mit einem knappen 3:6, 6:1 und 10:8 Sieg bei den Herren 50 über Vereinskollege Matthew Feeney und Dauersieger Horst Kelling (TC BW Bad Ems) bei den Herren 75. Am Ende von drei tollen Tennistagen zog Sportwart Christian Klapthor ein größtenteils positives Fazit. „Vom Niveau her hatten wir mit zahlreichen Spielerinnen und Spielern aus den Top 100 der deutschen Rangliste in allen Konkurrenzen starke Felder. Auch in der Breite können wir mit den Zahlen zufrieden sein, zumal mit Blick auf den engen Spielplan nicht mehr möglich gewesen wäre. Gerne würden wir wieder mehr Konkurrenzen bei den Damen ausspielen, dieser negative Trend hält leider aber auch bei allen anderen Turnieren in der Region an“, so Klapthor.