Walter-Laubersheimer-Turnier: HVR-Mädchen verpassen Sieg knapp

23.11.2022 –  Handballverband Rheinhessen

Die 13 brachte den Gastgebern kein Glück. Es war die 13. Auflage des Walter-Laubersheimer-Turniers, bei dem sich traditionell an Allerheiligen die Auswahlmannschaften der Handballverbände Rheinhessen, Rheinland, Pfalz und Saar zum sportlichen Vergleich treffen. In den beiden Hallen des Sebastian-Münster-Gymnasiums in Ingelheim kam es dabei zu zwei ganz engen Entscheidungen, die mit viel Spannung dafür entschädigten, dass sich die Spiele nicht unbedingt auf höchstem handballerischen Niveau bewegten.

Während sich bei den Jungen des Jahrgangs 2008 die Saarländer mit einem 18:17-Sieg im entscheidenden Match gegen das Rheinland den Turniersieg sicherten, jubelte bei den Mädchen die Rheinländerinnen, die glücklich vor dem punktgleichen Team aus Rheinhessen landeten. Deutlich ausgeglichener und abwechslungsreicher verliefen die Spiele der Mädchen, bei denen die Defizite aus der Corona-Pause offensichtlich leichter aufzuarbeiten waren. Landestrainer Jan Ludwig, der nach Kandidaten für die Rheinland-Pfalz-Auswahl Aussicht hielt, dürfte das Aussieben schwerfallen, da nur wenige Akteure herausstachen. Besonders bei den Jungs vermisst Ludwig Führungsspieler.

Die ein Jahr jüngeren Mädchen konnten letzte Saison ihr zweites Jahr D-Jugend spielen und machten vielleicht auch deshalb den etwas agileren Eindruck. Jedenfalls lieferten sie sich spannende Spiele, die sich zu einer fast schon dramatischen Turnierentscheidung zuspitzten. Nach Siegen gegen die Saar (9:7) und die Pfalz (14:11) hätte dem HV Rheinhessen in seinem letzten Spiel gegen das Rheinland ein Unentschieden zum ersten Platz gereicht. Die Rheinländerinnen, die zuvor der Pfalz 9:11 unterlegen waren und mit 19:14 das Saarland geschlagen hatten, legten in einer völlig offenen Partie regelmäßig ein, zwei Tore vor und kassierten immer wieder den Ausgleich der Gastgeberinnen, die lediglich beim 2:1 einmal die Nase vorne hatten. Beim Stand von 15:15 ertönte dann auch die Schlusssirene. allerdings hatten die Rheinländerinnen in letzter Sekunde einen Siebenmeter zugesprochen bekommen, den Sophie Lellinger zum 16:15-Siegtreffer verwandelte.

Bei den Jungs verliefen die einzelnen Spiele deutlich einseitiger, sodass sich die ganze Spannung auf das letzte Spiel konzentrierte. Das Saarland hatte zum Auftakt die Pfalz mit 19:12 und danach Rheinhessen mit 17:11 geschlagen. Das Rheinland war gegen Rheinhessen und die Pfalz zweimal mit dem gleichen Ergebnis von 21:16 erfolgreich gewesen. Nachdem sich die Pfälzer mit einem sicheren 25:19 gegen Rheinhessen Platz drei gesichert hatten, kam es zum Showdown. Die Saar zeigte die bessere Spielanlage und setzte sich nach engem Verlauf gegen Ende mit 17:14 ab. Die Rheinländer schafften in der Schlussminute noch einmal den Ausgleich, ehe der herausragende Saar-Spielmacher Marko Jelicic mit dem 18:17 für die Entscheidung sorgte. Aus rheinhessischer Sicht fiel die Bilanz nach drei Siegen in den letzten vier Auflagen des Turniers diesmal etwas durchwachsener aus. „Da die Grundlagen fehlen, müssen wir zu viel individuell trainieren. Die Mannschaftstaktik kommt da zu kurz. Die anderen haben zwar das gleiche Problem, können aber aus einer breiteren Basis von Spielern schöpfen“, erklärte Jungenwart Rüdiger Wenzel, der viele Mängel im Abwehrverhalten und im Angriff zu wenig Zug zum Tor sah. „Im letzten Spiel haben wir zumindest eine deutlich bessere Einstellung gezeigt – darauf müssen wir aufbauen.“