Julia Stein sichert sich im DM-Sprungfinale Rang 5

28.06.2022 –  Anja Seegler

Bei den Deutschen Meisterschaften in der Max-Schmeling Halle in Berlin erturnte Julia Stein von der Coblenzer Turngesellschaft im Mehrkampf Rang zwölf und sicherte sich im Sprungfinale den fünften Platz.

„Ich bin richtig happy“, freute sich Stein. „Die frischgebackene Deutsche Mehrkampfmeisterin Sarah Voss wurde mit 12,766 Punkten Deutsche Meisterin am Sprungtisch und ich reihe mich in der Ergebnisliste vier Plätze dahinter ein – ein tolles Gefühl.“ Die Koblenzerin zeigte am Sprungtisch einen Überschlag mit Salto vorwärts und halber Schraube, der mit 12,066 Punkten bewertet wurde. „Im Finale müssen zwei Sprünge aus unterschiedlichen Sprunggruppen geturnt werden“, erläuterte Coach Benjamin Seegler.

Im zweiten Versuch präsentierte die Leistungsturnerin vom Turnverband Mittelrhein (TVM) einen Tsukahara gestreckt. Mit 11,633 Punkten fiel die Wertung niedriger aus. Für das Sprungergebnis werden die Wertungen beider Versuche gemittelt. Dank 11,849 Punkten platzierte sich Stein auf Rang fünf. Julias Fazit: „Zu einer Medaille haben nur 0,384 Punkte gefehlt. Damit ist die Zielsetzung für 2023 natürlich, eine Schraube in den zweiten Sprung einzubauen.“ Am Vortag überzeugte die 17 Jahre alte Gymnasiastin im Gerätevierkampf der Frauen. Julia startete am Boden in den Wettkampf. Dank Doppelsalto, Schrauben und guten gymnastischen Sprüngen schlugen 11,40 Punkte zu Buche. Am Sprungtisch erzielte sie 12,00 Punkte. „Bei ihrer ersten DM direkt die Quali für ein Gerätefinale zu erreichen ist eine Bombenleistung“, lobte Seegler. Am Stufenbarren präsentierte Julia mit einem Jägersalto, einem Flieger mit halber Schraube vom oberen zum unteren Holm und einen Konter zum oberen Holm drei Flugteile. Im Vergleich zu den späteren Podiumsplätzen am Stufenbarren von Kim Bui, Eli Seitz und Emma Malewski fiel ihre Wertung von 10,40 Punkten schwächer aus. „Man darf aber nicht vergessen, dass die deutschen Damen am Stufenbarren auch international ganz vorne mitmischen – da können wir mit unseren Trainingsmöglichkeiten nicht mithalten“, stellte die CTG-Turnerin klar.

Den einzigen Patzer im Wettkampf leistete sich Stein am Schwebebalken. Bei ihrem Spreizsprung mit halber Drehung im Seitverhalten musste sie vom Gerät absteigen. Dafür gelangen freies Rad, Spreizflick mit Salto rückwärts, mehrere hochwertige Sprünge und Drehungen sowie ihr Schraubenabgang. „Ein Sturz kostet einen ganzen Punkt“, bedauerte Stein ihr Missgeschick. „Das hat im Gesamtklassement zwei Plätze ausgemacht.“ Das Trainerteam und die DM-Debütantin waren mit Julias zwölften Platz und 44,40 Gesamtpunkten dennoch sehr zufrieden.