Gregor Eibes ist neuer Präsident des Fußballverbandes Rheinland

21.07.2022 –  Fußballverband Rheinland

Der Fußballverband Rheinland (FVR) hat einen neuen Präsidenten: Im Rahmen des 30. Ordentlichen Verbandstags wurde der bisherige Vizepräsident für Fußballentwicklung und Talentförderung, Gregor Eibes, an die Spitze des Verbandes gewählt. Er folgt damit auf Walter Desch, der nach 21 Jahren im Amt nicht erneut kandidierte.

„Ich habe im Präsidium drei Jahre gute Erfahrungen als Vizepräsident gemacht. Jetzt bin ich gespannt auf die neuen Aufgaben – und freue mich darauf“, sagte Eibes. „Mein Herz schlägt ganz nah bei den Vereinen. Ich bin ein absoluter Teamplayer, kompromissbereit und harmoniebedürftig, der aber gleichwohl keine Konflikte scheut.“ Der 62-Jährige aus Morbach ist seit 2011 Landrat des Kreises Bernkastel-Wittlich und wird dies auch bleiben. „Ich werde das Amt des Präsidenten nicht auf dieselbe Art und Weise wahrnehmen können, wie Walter Desch das getan hat – dies aber nicht nur bedingt durch meine Aufgabe als Landrat: Walter Desch hinterlässt sehr große Fußstapfen, die man nicht genauso ausfüllen kann.“

Das FVR-Präsidium hat auch darüber hinaus von nun an ein neues Gesicht: Sieben neue Mitglieder wählten die anwesenden Vertreter von 192 Vereinen in der Europahalle in Trier in ihr jeweiliges Amt. Und damit in Positionen, die es zuvor so nicht gab: Vorausgegangen war eine Abstimmung über eine Satzungsänderung zur neuen Struktur des Präsidiums, die das bisherige Präsidium insbesondere vor dem Hintergrund beantragte, dass somit vermehrt der gewachsenen sportpolitischen Dimension im Fußball Rechnung getragen wird. Zudem werden alle Mitglieder des Präsidiums – außer Ehrenpräsident und Präsident – zu Vizepräsidenten ihres Tätigkeitsbereichs. Die Vizepräsidenten der Bereiche Senioren, Jugend und Frauen/Mädchen beschäftigen sich dabei nicht mehr vordringlich mit dem Spielbetrieb an sich, sondern mit Aspekten wie Mitgliedergewinnung, Netzwerke und Entwicklung von neuen Angeboten. Sie werden aber als Mitglied des jeweiligen Ausschusses weiterhin eingebunden sein. Darüber hinaus wurde mit Prof. Dr. Lutz Thieme, bisher Vorsitzender der Kommission Verbandsentwicklung, ein Vizepräsident für den neuen Bereich Verbands- und Vereinsentwicklung gewählt. Insgesamt also ein großer Einschnitt in der Führung des Verbandes, der zudem mit einer erheblichen Veränderung der Altersstruktur einhergeht: Der Altersschnitt der Präsidiumsmitglieder wurde um gut zwölf Jahre auf nunmehr rund 55 Jahre gesenkt.

Als erste Handlung im neuen Amt nahm Eibes eine Auszeichnung vor, die das Präsidium beantragt hatte und die von den Teilnehmer*innen und Gästen Verbandstags mit stehenden Ovationen und anhaltendem Applaus goutiert wurde: Walter Desch wurde zum Ehrenpräsidenten des Fußballverbandes Rheinland gewählt. „Dein unermüdlicher Einsatz für den Fußball ist beispiellos und verdient unseren Respekt“, sagte Alfred Vianden, Ehrenpräsident des Fußballverbandes Mittelrhein, in seiner Laudatio. „Alle, auch die Kollegen beim DFB, haben immer gern auf Deinen Rat gehört und gern mit Dir zusammengearbeitet. Du gehst in dem Wissen, dass die Brücke zu einer guten Zukunft im Rheinland geschlagen ist. Aber wir alle werden Dich vermissen.“

Das Präsidium des Fußballverbandes Rheinland setzt sich somit nun wie folgt zusammen: Gregor Eibes (Präsident), Walter Desch (Ehrenpräsident), Dirk Janotta (Vizepräsident Finanzen), Achim Kroth (Vizepräsident Recht), Marco Schütz (Vizepräsident Senioren), Michaela Breuer-Hück (Vizepräsidentin Frauen & Mädchen), Thomas Schmittgen (Vizepräsident Schiedsrichter), Arianit Besiri (Vizepräsident für sozial- und gesellschaftspolitische Aufgaben), Prof. Dr. Lutz Thieme (Vizepräsident Verbands- und Vereinsentwicklung), Jörg Müller (Vizepräsident für Qualifizierung), Peter Lipkowski (Vizepräsident Jugend) und Karlheinz Doerschel (Vizepräsident für Angelegenheiten der Fußballkreise).

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Walter Desch viele Gäste aus der Politik, dem Sport sowie dem Fußball an sich begrüßt, darunter der rheinland-pfälzische Innen- und Sportminister Roger Lewentz, Monika Sauer als Vizepräsidentin des Landessportbundes Rheinland und Präsidentin des Sportbundes Rheinland sowie den Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe. DFB-Präsident Bernd Neuendorf richtete zudem aus dem Urlaub ein Videogrußwort an die Teilnehmer des Verbandstags. Desch führte aber gleich zu Beginn auch aus, dass er einen langjährigen Freund nicht würde begrüßen können: Dr. Theo Zwanziger, seit 2010 Ehrenpräsident des FVR, hatte seine Ehrenpräsidentschaft zum Verbandstag zurückgegeben. „Diese Entscheidung trifft mich“, sagte Desch. In seiner Rede streifte er zudem verschiedene Themen der jüngsten, gewiss nicht eben leichten drei Jahre – beispielsweise die Corona-Pandemie, die Flutkatastrophe im Ahrtal und den Krieg in der Ukraine.

Vor den später folgenden Neuwahlen des Präsidiums hatte Desch noch eine Aufgabe zu erledigen, der er sich gern annahm: Er verabschiedete die ausgeschiedenen Präsidiumsmitglieder Ina Hobracht, Norbert Weise und Erich Schneider – und durfte den beiden Letztgenannten zudem zu ihrer Ehrenmitgliedschaft gratulieren. Mit Udo Blaeser, Dieter Kerschsieper und Bernd Schneider kandidierten drei weitere Mitglieder des Präsidiums nicht mehr für eine weitere Amtszeit, sie waren jedoch nicht vor Ort.

Eine weitere weitreichende Entscheidung stand dann im späteren Verlauf des Verbandstags an: Das im Hinblick auf eine mögliche neue Spielklassenstruktur abgefragte Meinungsbild bei den im Vorfeld mit Vereins- und Verbandsmitarbeitern durchgeführten Konferenzen hatte mit deutlicher Mehrheit ergeben, dass eine Veränderung hin zu einem kreisübergreifenden Spielbetrieb gewünscht ist. Einem Spielbetrieb also, der sich an Fahrtstrecken und nicht an Kreisgrenzen orientiert – und somit auch eine größere Anzahl an (teilweise neuen) Duellen mit Nachbarvereinen mit sich bringt. Darüber hinaus hatte sich eine große Mehrheit dafür ausgesprochen, das aktuelle Spielklassenmodell (eine Rheinlandliga, drei Bezirksligen, neun Kreisligen) grundsätzlich beizubehalten und nur im Hinblick auf den kreisübergreifenden Spielbetrieb zu modernisieren. Und dieses Meinungsbild spiegelte sich auch in den Entscheidungen der Vereinsvertreter in Trier wider: Die entsprechende Satzungsänderung wurde mit großer Zustimmung angenommen und wird im Seniorenbereich ab der Saison 2023/24 greifen; im Jugendbereich ist sie bereits im Einsatz.

So endete nach fast siebeneinhalb Stunden ein historischer Verbandstag, der die Weichen stellte für die weitere Entwicklung des Fußballs im Rheinland. Mit einem neuen Präsidenten und vielen neuen Mitgliedern des Präsidiums. „Das wird eine Herausforderung, keine Frage – aber auch eine spannende“, sagte Eibes. „Wir haben im Vorfeld Aufgabenkataloge geschrieben und müssen uns daran nun orientieren. Aus unserem neuen Team wird sicherlich viel guter Input kommen. Ich freue mich darauf, diese Entwicklung als Präsident begleiten zu dürfen.“

Die weiteren Personalentscheidungen:

Der Verbands-Spielausschuss: Vorsitzender Jens Bachmann, Beisitzer: Bernd Hurth, Vinzenz Klein, Dirk Bender, Michael Marx und Marco Schütz (Vizepräsident Senioren).

Verbands-Frauen- und Mädchenausschuss: Vorsitzender Oliver Schenk, Beisitzer: Silke Kolbeck, Harald Haneder, Elli Brungs, Ina Hobracht und Michaela Breuer-Hück (Vizepräsidentin Frauen und Mädchen).

Verbands-Schiedsrichterausschuss: Vorsitzender Ulrich Schneider-Freundt, Dr. Marc Schiry (Lehrwart), Johanna Mengelkoch (Beisitzerin für Belange der Schiedsrichterinnen), Beisitzer: Detlef Schütz, Peter Hoffmann, David Bittner, Markus Wozlawek und Thomas Schmittgen (Vizepräsident Schiedsrichterwesen).

Verbandsjugendausschuss: Bestätigung der übrigen Mitglieder des Jugendausschusses gem. § 10 (5) g) der Satzung: Petra Retterath-Wagner, Helmut Hohl, Volker Oppenkowski, Tino Zengler und Frank Loosen.

Goldene Ehrennadel des Fußballverbandes Rheinland:

WW/Sieg: Ralf Lichtenthäler (SSV Almersbach-Fluterschen)
WW/Wied: Rainer Göttel (VfL Oberlahr/Flammersfeld)
Rhein/Lahn: Oliver Stephan (TuS Gückingen)
Rhein/Lahn: Dieter Litzinger (VfL Altendiez)
Koblenz: Werner Kuhn (SV Spay)
Rhein/Ahr: Walter Adrian (SV Dorsel)
Hunsrück/Mosel: Willi Görgen (SC Frankweiler)
Trier/Saarburg: Bernhard Marx (SV Krettnach)
Eifel: Willi Kops (Mehlentaler SV)
Mosel: Alfons Alt (SV Haag)