Die neuen Rheinhessen-Meister heißen Stauder und Schmidbauer

15.06.2022 –  Tennisverband Rheinhessen

Franz Stauder und Sabina Schmidbauer heißen die neuen Rheinhessenmeister*innen. Die beiden setzten sich am Pfingstsonntag auf der Anlage des TC Rot-Weiß Worms in attraktiven Matches gegen Martin Olszowy bzw. Laura Shelekhova durch.

Bei ihren Einschätzungen des Matches lagen die Finalisten ein wenig auseinander. Während Franz Stauder von einem „glücklichen Sieg“ sprach, „weil ich in den entscheidenden Situationen das Glück auf meiner Seite hatte“, nannte Martin Olszowy den Erfolg des ältesten Teilnehmers „verdient, weil er in den engen Situationen bärenstark gespielt hat. Und weil ich meine Chance nicht genutzt habe“. Fakt war: Stauder hatte das Endspiel der Tennis-Rheinhessenmeisterschaften auf der ihm wohlvertrauten Anlage des TC Rot-Weiß Worms mit 6:4, 6:3 gewonnen – so wie er auch alle vorherigen Matches ohne Satzverlust für sich entschieden hatte. Für den 45-Jährigen („Ich bin 80 Jahre älter als der Rest“) stellten die Titelkämpfe einen erfolgreichen Belastungstest mit Blick auf die Ende Juli beginnende Senioren-WM dar. Das Knie hielt den Anforderungen stand, die Konkurrenz den harten Schlägen Stauders nicht. Auch Olszowy musste die Qualität des neuen Bezirksmeisters (Titelverteidiger Niklas Noll hatte kurzfristig abgesagt) anerkennen.

Dem Verbandsligaspieler des TSC Mainz hatte sich im ersten Satz eine Breakchance geboten, als er mit 40:0 vorne lag. „Aber immer, wenn es für Franz gefährlich wurde, hat er aufgeschlagen wie ein Nilpferd. Das war saugut.“ Stauder wehrte den drohenden Serviceverlust ab und schaffte selbst etwas später das Break zum 5:4, weil er dem ebenfalls gut servierenden Kontrahenten in diesem Spiel zwei krachende Returns um die Ohren schlug. Im zweiten Satz unterlief Olszowy ein Aufschlagverlust beim Stand von 3:3. Danach half es ihm im stärker werdenden Regen auch nichts mehr, dass er während dieser Meisterschaften der erste war, dem es gelang, Stauder in langen, mitunter spektakulären Ballwechseln schon mal von Ecke zu Ecke zu hetzen. Im Halbfinale war Sven König (TSV Schott Mainz) am späteren Turniersieger gescheitert.

Eine Domäne des TC Boehringer Ingelheim blieben die Titelkämpfe der Damen: Nachdem sich zuletzt dreimal hintereinander Martina Markov durchgesetzt hatte, triumphierte diesmal Sabina Schmidbauer. Sie bewies im Finale nach einer Regenunterbrechung und als es windig geworden war, die besseren Nerven und setzte sich mit 6:3, 5:7, 10:7 gegen Laura Shelekhova vom TSC Mainz durch. Auf der Setzliste hatten die Endspielteilnehmerinnen die Positionen drei und vier inne. Doch die als Favoritin ins Turnier gegangene Charlotte Jacob musste in ihrem ersten Match gegen Hanna Smith (TC Weiler) aufgeben, Smith wiederum scheiterte anschließend mit 5:7, 0:6 an Shelekhova. Und mit der Nummer zwei, Marlene Strohm (DJK TV Mainzer Sand), hatte sich Schmidbauer im Halbfinale auseinandergesetzt.

In einem Match mit zwei unerwarteten Wendungen. Zum einen nämlich ging ihr das 6:0 im ersten Satz so glatt von der Hand, während Strohm derart fehlerhaft agierte, dass mit einem Comeback der Mainzerin nicht zu rechnen war. „Aber wenn man einen Satz so klar verliert, kann man hinterher ganz frei spielen, dann hat man keinen Druck mehr“, erläuterte Schmidbauer, warum der zweite Durchgang für sie ungleich komplizierter wurde. Eigentlich hatte sie ihn so gut wie verloren – bei 1:6 im Tiebreak schien der eine ihrer Gegnerin noch fehlende Punkt nur noch Formsache. Die folgenden sieben Punkte aber gingen zu ihrer eigenen Überraschung an Schmidbauer, die mit der Erkenntnis ins Endspiel einzog, dass auch ein vermeintlich sicherer Vorsprung kein Ruhekissen darstellt. Diese Erfahrung half ihr gegen Laura Shelekhova, bis zum Schluss konzentriert zu bleiben. Nach einem souverän gewonnenen ersten Satz hatte sie im zweiten das Nachsehen. Der entscheidende Durchgang verlief ausgeglichen bis zum 5:5. Danach setzte sich Schmidbauer auf 9:5 ab, bevor Shelekhova um zwei Punkte verkürzte.