Christian Djonov und Ani Amiraghyan RLP-Meister
23.06.2022 – Tennisverband RLP
„Er war mein stärkster Gegner und hat von allen Konkurrenten am solidesten gespielt“, sagte der Vizemeister, bei dem die Zufriedenheit mit dem Turnierverlauf die Enttäuschung über die abschließende Niederlage eindeutig überwog. „Dieses letzte Match hätte ich gerne auch noch gewonnen, aber mein Ziel habe ich trotzdem erreicht“, sagte Amling. Das hatte er nicht in Form einer bestimmten Platzierung definiert, vielmehr ging es ihm darum, möglichst viele gute Spiele zu bekommen, auch im Hinblick auf sein im August beginnendes zweites Studienjahr an der Lamar University in Texas. „In der Medenrunde sind die wirklich starken Gegner eher selten“, sagte der Verbandsligaspieler, der zuletzt beim vermutlich für den Aufstieg vorentscheidenden 5:4 in Ingelheim Fabian Guzik chancenlos zurückgelassen hatte. Guzik zeigte sich hinterher überrascht und sehr angetan von der Härte und dem Tempo, das Amling in seine Schläge legte. „So stark hatte ich ihn nicht erwartet“, erkannte der langjährige Regional- und Oberligaspieler an. „Das erste Jahr in den USA hat ihm sichtlich gutgetan.“ Von einem „harten Fight, bei dem sich nicht sagen ließ, was letztlich den Ausschlag gab“, sprach TVRP-Sportwart Andreas Germei nach dem Finale. Mehr als zwei Stunden duellierten sich Djonov und Amling unter der 37 Grad heißen Sonne am Ebersheimer Weg, bevor sich der favorisierte Gensinger mit 7:5, 6:4 durchsetzte.
Bei den Frauen zeigte Ani Amiraghyan zwei Dinge nicht: Nerven und Schwächen. Was sie hingegen bot, war Tennis auf hohem Niveau – die Armenierin in Diensten des HTC Bad Neuenahr zog bei den rheinland-pfälzischen Tennismeisterschaften in Mainz ihr Ding von Anfang bis Ende souverän durch, blieb ohne Satzverlust und ließ auch ihrer Finalgegnerin keine Chance. Mit 6:3, 6:2 schlug sie im letzten Match der Damenkonkurrenz Aiva Schmitz (TC Landstuhl). „Sie ist gut durchgerauscht“, bescheinigte HTC-Trainer Ralf Klotzbach seiner Nummer eins, die auch die Setzliste des Turniers anführte. Zwar waren die Duelle vom Viertelfinale an enger, als es die Ergebnisse – 6:1, 6:0 gegen Stella Schmitz (Landstuhl) und 6:3, 6:2 gegen Anastasia Simonova (Andernacher TC) – ausdrückten. „Aber Ani hat eine hohe Stabilität in ihrem Spiel, die sie auch gegen gute Gegnerinnen ausspielen kann.“ Aiva Schmitz wusste, dass sie sich über ihre Finalniederlage nicht grämen musste. „Das Endspiel zu erreichen, war mein erstes Ziel, auf dem Weg habe ich ein paar starke Spielerinnen ausgeschaltet“, sagte sie. Das Duell mit Amiraghyan, die sie aus der Medenrunde des vorigen Jahres kannte, ging sie entsprechend ihrer Außenseiterrolle an, ohne sich Druck zu machen. „Der war bei meiner Gegnerin“, sagte die an Position zwei gesetzte 18-Jährige. Ihre Haltung: „Wenn ich gewinne, ist es super, wenn nicht, ist es auch okay. Ich wollte das einfach genießen.“ Genuss bei 37 Grad im Schatten? „Ja, Hitze macht Tennis noch besser.“ Obwohl sie sich nach Kräften wehrte und gutes Tennis spielte, gelang es Schmitz nicht, die Partie offenzuhalten. Gegen Amiraghyans Variantenreichtum, die mit tiefen Slices, hohen Topspins und schnellen geraden Bällen für Probleme sorgen konnte, fand die Pfälzerin auf Dauer keine Mittel. „Aber ich habe es schon viel knapper gemacht als vorige Saison. Das war jetzt noch nicht super, aber schon mal ein Anfang.“ Im nächsten Sommer will sie einen neuen Anlauf nehmen, dann mit der Erfahrung eines ersten Studienjahres in den USA.