Pfälzer Meisterschaften mit Disziplinblöcken an vier Standorten

28.09.2020 –  Leichtathletik Verband Pfalz

Drei Titel sicherte sich Sprinter Christian Kiemstedt (ABC Ludwigshafen) bei den unter ungewöhnlichen Umständen im September ausgetragenen Leichtathletik-Pfalzmeisterschaften. Doch wichtiger als die Siege über 100 Meter (10,86 Sekunden), 200 Meter (22,13) und 400 Meter (49,89) war dem 28-Jährigen schon im Vorfeld ein anderer Aspekt: „Wir Athleten brauchen Ziele, und können nicht einfach ins Nichts trainieren. Deshalb ist die Durchführung der Pfalzmeisterschaften gerade in diesem Jahr so wichtig.“ Nach der frühzeitigen Absage der RLP-Meisterschaften und vieler weiterer Veranstaltungen hatte sich der Leichtathletikverband Pfalz (LVP) auf die Fahnen geschrieben, als einziger im Land seine regionalen Titelkämpfe in der „Late Season“ und damit zumindest einen Höhepunkt des Corona-geprägten Jahres doch über die Bühne zu bringen.

Eine große Herausforderung für den an der Organisation und Umsetzung maßgeblich beteiligten Vizepräsidenten Dieter Tisch: „Unser Ziel war es, nach dem Ausfall vieler Nachwuchssportfeste möglichst alle Altersklassen von der Jugend bis zu den Aktiven in möglichst vielen Disziplinen teilnehmen zu lassen.“ Die Pfalzmeisterschaften wurden daher in Wettkampfblöcke aufgeteilt und an vier verschiedenen Standorten ausgetragen, was die Erstellung detaillierter Durchführungs- und Hygienekonzepte und die Zulassung durch die beteiligten Stadtverwaltungen in Ludwigshafen, Neustadt/Weinstraße, Landau und Zweibrücken notwendig machte. „Das hat eine Zeit gedauert und war auch deshalb aufwendig, weil es zwischendurch noch Änderungen der landesweiten Corona-Verordnungen gab“, so Tisch, der mit dem LVP-Team und die Unterstützung durch örtliche Vereine für die Organisation der Wettkämpfe und Umsetzung aller Vorschriften verantwortlich zeichnete. „Die notwendig gewordene Aufteilung auf vier Standorte ist von allen Vereinen akzeptiert worden, zumal wir dabei alle Regionen des Verbandes berücksichtigt haben“, resümiert Tisch, „alles ist reibungslos verlaufen.“

Die sportliche Chance eines späten Saisoneinstiegs nutzen konnten vor allem einige vielversprechende Nachwuchsathleten. An ihrer Spitze der 15-jährige Diskuswerfer Jerome Schwager vom TV Rheinzabern, der mit seinem Siegeswurf auf die neue Bestweite von 54,86 Meter Rang drei in der DLV-Bestenliste der Klasse M15 belegt. Die gleichaltrige Nina Warschko (LAC Frankenthal) erzielte mit 12,63 Sekunden die schnellste 100 Meter-Zeit der Sprinterinnen aller Altersklassen beim ersten Teil der Meisterschaften in Südweststadion und holte eine Woche später in Neustadt auch noch den Weitsprungtitel ihrer Klasse mit 5,47 Metern.

Eine Klasse tiefer begann bei der gleichen Veranstaltung der Meisterschafts-Siegeszug des Mehrkampf-Talentes Ronja Walthaner (ASV Landau), die im Weitsprung (5,28 Meter), Hochsprung (1,66), Diskuswerfen (29,91), über 80 Meter Hürden (12,09 Sekunden) und im Stabhochsprung (2,65) der W14 gleich fünf erste Plätze holte. Auch der allerletzte Pfalztitel in Zweibrücken ging an ASV Landau. Stabhochspringer Lamin Krubally markierte zudem mit seiner Siegeshöhe von 5,40 Meter noch einmal eine von vielen Saisonbestleistungen, nachdem kurz zuvor die U18-DM-Vierte Rebekka Berlin (TSG Haßloch) mit ihren 3,55 Metern ihre in Heilbronn erzielte persönliche Bestmarke noch knapp verpasst hatte.