Landessportbund und Beratungsstelle m*power unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

Gemeinsam gegen Diskriminierung im Sport

11.11.2022 –  LSB-Pressestelle

Der Landessportbund Rheinland-Pfalz (LSB) und m*power, die mobile Beratung für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Rheinland-Pfalz mit Sitz in Koblenz, haben die Kooperationsvereinbarung „Unterstützung für Betroffene von menschenfeindlichen, rechten, rassistischen und antisemitischen Vorfällen und Übergriffen im Sport“ unterzeichnet. Sinn und Zweck ist es, jeglicher Form von Diskriminierung entschieden entgegenzutreten und Maßnahmen für eine wertschätzende Annäherung zwischen Menschen im rheinland-pfälzischen Sport zu entwickeln.

Der organisierte Sport in Rheinland-Pfalz verfolgt das Ziel, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem kulturellen und religiösen Hintergrund, ihren körperlichen Voraussetzungen, ihrem Alter, ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität und ihren sozioökonomischen Verhältnissen gleiche Zugangs- und Entwicklungschancen im Sport haben. Jede/r soll sich entsprechend der eigenen Interessen und Fähigkeiten gleichermaßen in den rund 5.900 rheinland-pfälzischen Vereinen und Verbänden engagieren können. Angesichts der demographischen Entwicklung in RLP ist die Integration zugewanderter Menschen eine anspruchsvolle Herausforderung und eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe des Sports geworden. Wobei Integration natürlich keine Einbahnstraße ist, sondern am besten funktioniert, wenn man sie als beiderseitigen Prozess begreift. Ziel ist es, das konstruktive Miteinander von Menschen mit unterschiedlicher Herkunft auf allen Ebenen zu fördern. Eine wichtige Rolle spielt dabei das breit gefächerte Vereinswesen, das Menschen durch ein vielfältiges Sportangebot aktiviert und verbindet.

  • Rolf Knieper (links) und Claudia Altwasser (rechts) sitzen am Tisch und unterschreiben einen Vertrag.

    Rolf Knieper, Leiter von m*power, und Claudia Altwasser, LSB-Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik, unterschreiben die Kooperationsvereinbarung. 

    LSB

Sport kein diskriminierungsfreier Raum

Auch wenn Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im Sport in RLP zumindest offensichtlich nicht dominant sind, stellen sie doch einige Vereine, Sportkreise, Verbände oder Sportler*innen vor echte Herausforderungen. Häufig gibt es große Unsicherheiten und Schwierigkeiten vor Ort, mit entsprechenden Konflikten umzugehen. Auch zeigt sich, dass der Sport mit seinen vielen Facetten im Breiten-, Freizeit-, Wettkampf- und Spitzensport kein flächendeckend diskriminierungsfreier Raum ist. Bestätigt wird dies durch die zunehmende Anzahl an Pressemeldungen über Anfeindungen und Diskriminierungen – etwa durch Hass, Gewalt und rechtsextreme Übergriffe im Fußball.

Über m*power

Die Beratungsstelle m*power existiert seit 2017 und betreut Betroffene in Form der Einzelfallberatung sowie der psychosozialen Begleitung. Ihr Ziel ist es, Betroffene, die nicht selten traumatisiert sind, bei der Rückgewinnung eigener Handlungsfähigkeit zu unterstützen und Folgeschädigungen zu minimieren. Die im Jahr 2020 eingerichtete Meldestelle dokumentiert rechte Gewalt und menschenfeindliche Übergriffe in RLP wie Beleidigungen, körperliche Angriffe, gezielte Sachbeschädigungen, Bedrohungen, psychische Gewalt und Mobbing. Hierunter sind auch rechte Übergriffe im Internet zu verstehen.

Ansprechpersonen

LSB
Oliver Kalb

Abteilungsleiter Gesellschaftspolitik - Ansprechperson Prävention sexualisierter Gewalt

Dominik Sonndag
Dominik Sonndag

Abteilungsleiter Kommunikation